Zusammenfassung
Gibt es überhaupt Schweizer Literatur oder gibt es nur Literatur aus dem politischen Raum Schweiz? Ist gute Literatur aus der deutschen Schweiz einfach deutsche Literatur oder sind nationale Perspektiven im Zeitalter der Globalisierung nicht mehr von Belang, ist wertvoll nur Literatur, die die Grenzen sprengt? Inwiefern sind unsere Literatur- und Geschichtsbilder historisch, sind Literatur und Geschichtsbilder in ständiger Wandlung begriffen, ebenso das Verhältnis von Literatur und Politik?Die Imagination des Schweizerischen ist ein sich immer wieder neu stellendes Problem. Literatur sprengt immer Grenzen. Wenn sie etwas taugt und nicht nur Klischees und Trends reproduziert, ist sie an sich transnational, ist sie nie nur Ausdruck des Eigenen, sondern auch Ausdruck des Fremden. Im Kriegsfall wird allerdings die Synthese des Eigenen und des Fremden zum Problem. Es besteht die Gefahr, dass Geschichtsbilder ideologisch erstarren, sich in Geschichtsmythen verwandeln, die später als Wiedergänger erscheinen, mit denen differenzierte Wahrnehmung der eigenen Geschichte und der Geschichte fremder Kulturen blockiert wird und eine neue Entwicklungen verhindernde Kulturpolitik gemacht werden kann.
Nach kurzem Überblick über historische Zäsuren konzentriert sich der Beitrag auf Beispielfälle, die entweder historisch, aber gerade heute wieder aktuell geworden sind (z.B. Meienberg), auf aktuelle Fälle des Verhältnisses von Literatur und Politik (z.B. Bärfuss) und auf Möglichkeiten der Entwicklung durch die Erweiterung zum kosmopolitischen Raum durch die Migrationsliteratur.
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Rusterholz, P. (2017). Literatur und Politik aus verschiedenen Perspektiven. In: Kondrič Horvat, V. (eds) Transkulturalität der Deutschschweizer Literatur. J.B. Metzler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18076-8_13
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Publisher Name: J.B. Metzler, Wiesbaden
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