Zusammenfassung
Der Begriff Zivilgesellschaft umfasst – auf die DDR angewendet – beide: Kirchen und die sich aus der Gesellschaft heraus bildende Opposition. Gleichzeitig haben beide eine sehr verschiedene Sozialstruktur. Die evangelischen Landeskirchen in der DDR waren traditionelle Großorganisationen. Der kommunistische Staat versuchte, deren Bedeutung auf die Gesellschaft einzuschränken. Gleichzeitig aber waren diese Kirchen die einzigen Organisationen, auf welche der Staat keine direkten Einflussmöglichkeiten hatte. So konnten die evangelischen Kirchen zu einem Ort werden, an welchem sich nicht nur evangelische Christen, sondern auch andere kritische Geister sammelten, um sich mit der kommunistischen Politik und ihren Strukturen auseinanderzusetzen. Wesentliche Konfliktfelder waren die Friedensfrage und die Diskussion um die Wehrdienstverweigerung.
Doch weiteten sich die Themenfelder aus. In der Ökumenischen Versammlung in der DDR kam es im Vorfeld der Friedlichen Revolution zu einem intensiven, sich gegenseitig befruchtenden Austausch zwischen den organisierten Kirchen und den oppositionellen Gruppen. So waren beide dann wesentliche Akteure in der Friedlichen Revolution, welche den Weg in die Deutsche Einheit eröffnete.
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Literatur
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Literaturempfehlungen
Kirche in der DDR
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Falcke, Heino. 2009. Wo bleibt die Freiheit. Christ sein in Zeiten der Wende. Freiburg: Kreuzverlag.
Oppositionelle Gruppen und Kirche
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Zur Ökumenischen Versammlung
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Kunter, Katharina. 2006. Erfüllte Hoffnungen und zerbrochene Träume. Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Sachse, Christian, Hrsg. 2004. Mündig werden zum Gebrauch der Freiheit. Politische Zuschriften an die Ökumenische Versammlung 1987–1989. Buchreihe Diktatur und Widerstand, Bd. 9, Hrsg. M. Wilke. Münster: LIT-Verlag.
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Meckel, M. (2017). Eine Hoffnung lernt gehen – die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Handelns am Beispiel der evangelischen Kirchen in der DDR. In: Klein, A., Zimmermann, O. (eds) Impulse der Reformation. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17287-9_13
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