Zusammenfassung
Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich in einem kontinuierlichen Wandel, der auch von sozialen Innovationen geprägt ist. Soziale Innovationen nehmen dabei positiven Einfluss auf die Arbeitsmarktlage bestimmter sozialer Gruppen, um diese oder und auch die staatlichen sowie unternehmerischen Akteure zu veränderten Verhaltensformen zu bewegen. Zum einen stellt sich deshalb die Frage, wie sich die Arbeitsmarktpolitik in den letzten Jahren verändert hat. Zum anderen muss hinterfragt werden, welche sozialen Innovationen heute notwendig sind und welche Rolle die Sozialpartner dabei einnehmen. Denn das Kräfteverhältnis zwischen Staat und Sozialpartnern hat sich mit den Gesetzen zur Modernisierung des Arbeitsmarktes 2004/2005 verändert. In der Arbeitsmarktpolitik lässt sich nun eine zunehmende Bedeutung des Zentralstaates und der Kommunen feststellen. Neben den strukturellen politischen Veränderungen wirken durch die Digitalisierung, Automatisierung und eine Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse strukturelle Wandlungsprozesse, die den Arbeitsmarkt verändern. Soziale Innovationen sind deshalb insbesondere in der Aus- und Weiterbildung notwendig. Während das deutsche Ausbildungssystem als weltweites Vorbild angesehen wird, werden gleichzeitig auch immer mehr Probleme des Systems sichtbar. Sozialpartner treten hier meist reaktiv in Erscheinung, während die Initiative häufig bei den staatlichen Akteuren liegt. Im Bereich der Weiterbildung treten die Sozialpartner, aber auch Betriebe und Betriebsräte, hingegen innovativ auf und treiben wichtige Maßnahmen voran.
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Eichhorst, W., Schroeder, W. (2019). Soziale Innovationen in der Arbeitsmarktpolitik. In: Freise, M., Zimmer, A. (eds) Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsstaat im Wandel. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16999-2_10
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