Zusammenfassung
Seit seiner Konstituierung als Verfassungsorgan 1947 wirkt der Verfassungsgerichtshof in Rheinland-Pfalz als „Hüter der Verfassung“. Er setzt durch seine Rechtsprechung sowohl der exekutiven als auch der legislativen Gewalt Grenzen und vermag – seit Einführung der Landesverfassungsbeschwerde – zudem den individuellen Rechten der Bürgerinnen und Bürger des Landes Geltung zu verschaffen. In der Gesamtschau lässt sich konstatieren, dass der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz insbesondere durch seine Rechtsprechung zu Kommunalreformen, zur kommunalen Finanzausstattung sowie weiteren Fragen der kommunalen Selbstverwaltung in Erscheinung tritt. Durch die zahlreichen Urteile und Beschlüsse konnte er die Gestaltungsspielräume der Landespolitik in diesem Kernbereich nachhaltig mitbestimmen. Neben den zahlreichen Verfassungsbeschwerden überwiegen die Normenkontrollklagen gegenüber den Organstreitigkeiten oder selteneren kommunalen Verfassungsbeschwerden. Mediale Aufmerksamkeit erhalten am ehesten solche Verfahren, die parteipolitisch aufgeladen oder von hoher lokalpolitischer Bedeutung sind. Eine Tendenz zum judicial activism lässt sich jedoch nicht erkennen.
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