Skip to main content

Die Mediatisierung der deutschen Forensik. Aktivierte Zuschauer und private Unternehmen auf dem forensischen Markt

  • Chapter
  • First Online:
Mediatisierung als Metaprozess

Zusammenfassung

Dem Beitrag liegen die empirischen Untersuchungen aus dem Einzelprojekt „Die Mediatisierung der deutschen Forensik: Aktivierte Zuschauer und private Unternehmen auf dem forensischen Markt“ zugrunde. Zunächst wird eine Reflektion der verschiedenen Mediatisierungsverständnisse innerhalb des Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“ vorgenommen. Diese dient der eigenen Positionierung innerhalb des Mediatisierungsdiskurses sowie der Erläuterung der theoretischen Herangehensweise an den Untersuchungsgegenstand vor dem Hintergrund eines wissenssoziologischen Medienwirkungsansatzes. Das Mediatisierungsverständnis wird daraufhin anhand der Forschungsfragen auf die beiden Untersuchungsbereiche übertragen und exemplarisch einige empirische Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt präsentiert. Im Zentrum der Darstellung steht die Frage danach, welche Veränderungen sich im forensischen Feld als Folge seiner medialen Repräsentation im Fernsehen beobachten lassen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    Eine nähere Erläuterung des Feldbegriffes erfolgt weiter unten in dem Abschnitt zu den privaten Unternehmen.

  2. 2.

    Die Darstellung der gesamten Ergebnisse des Projekts findet sich in Reichertz et al. 2017.

  3. 3.

    Eine ausführliche Beschreibung des Projektes findet sich unter: http://www.mediatisiertewelten.de/projekte/3-foerderphase-2014-2016/mediatisierung-der-deutschen-forensik.html#c664. Zugegriffen: 17. Juli 2016. Ein eigener Projektband ist in Vorbereitung.

  4. 4.

    Als korporierter Akteur bezeichnet das Medium einen fiktiven Dirigenten, dessen Handlungen beispielsweise eine Fernsehsendung als Produkt hervorbringt, das nicht auf die Intentionen einzelner Personen zurückgeführt werden kann, sondern vielmehr als Ausdruck einer gemeinsamen Handlungsorientierung der verschiedenen an dem Produktionsprozess beteiligten Akteure zu betrachten ist.

  5. 5.

    Mark Benecke ist ein deutscher Kriminalbiologe, der als Experte in dem forensischen TV-Format Medical Detectives auftritt und somit große mediale Aufmerksamkeit erlangte.

  6. 6.

    Das Spiel wird bei dem Anbieter Google Play unter der Kategorie Geduldsspiele geführt. In der Selbstbeschreibung des Entwicklers Ubisoft Abu Dhabi wird es als Hidden Object Game bezeichnet. Innerhalb der Interviews mit den Spielenden wird ausschließlich die Bezeichnung „Wimmelbildspiele“ verwendet, wodurch die Handlungspraxis zum Ausdruck gelangt, die für die Aktivierung zum Spielen zentral ist. Es geht hier um das Suchen und das schnelle Finden von versteckten Objekten in einer unübersichtlichen Szenerie.

  7. 7.

    Ein Beispiel dafür ist das so genannte „CSI-Training“. Es handelt sich um ein mehrstündiges Event, bei dem sich die Teilnehmenden in die Rollen forensischer Ermittler begeben und u. a. anhand eines fingierten Tatorts versuchen müssen, in Gruppenarbeit einen fiktiven Mordfall zu lösen. Nähere Informationen finden sich unter: http://www.csi-training.de/product/csi-training-erlebnis/. Zugegriffen: 17. Juli 2016.

  8. 8.

    Zur Umstellung von Reputation auf Prominenz innerhalb der Wissenschaft vgl. Reichertz 2010, S. 209ff.

  9. 9.

    Ein vergleichbares Beispiel für die Beziehung von ökonomischem und medialem Kapital stellt die Zusammenarbeit des bereits weiter oben erwähnten Kriminalbiologen Mark Benecke mit dem Spieleverlag Ravensburger dar. Letzterer hat 2010 einen Experimentierkasten zum Thema Spurensicherung auf den Markt gebracht. Benecke war an der Konzeption dieses Kastens nicht nur maßgeblich beteiligt, sondern sollte auch eine Schlüsselfigur für dessen Vermarktung werden. So ist etwa sein Konterfei auf der Vorderseite des Kastens abgebildet und wird flankiert von der Aufschrift: „Entwickelt von dem weltbekannten Kriminalisten“. Vgl. hierzu die hermeneutisch-wissenssoziologische Artefaktanalyse des Kastens bei Englert 2016.

Literatur

  • Bidlo O, Englert C, Reichertz J (Hrsg) (2011) Securitainment. Medien als Akteure der Inneren Sicherheit. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Bidlo O, Englert C, Reichertz J (2012) Tat-Ort Medien. Die Medien als Akteure und unterhaltsame Aktivierer. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Bolter JD, Grusin R (2000) Remediation: Understanding New Media. MIT Press, Cambridge, Massachusetts

    Google Scholar 

  • Bourdieu P (1998) Vom Gebrauch der Wissenschaft. Für eine klinische Soziologie des wissenschaftlichen Feldes. UVK, Konstanz

    Google Scholar 

  • Busemann K, Tippelt F (2014) Second Screen: Parallelnutzung von Fernsehen und Internet. Media Perspektiven 2014:408–416

    Google Scholar 

  • Döring N (2013) Modelle der computervermittelten Kommunikation. In: Kuhlen R, Semar W, Strauch D (Hrsg) Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. De Gruyter, Berlin/Boston, S 424–430

    Google Scholar 

  • Engell L, Englert CJ, Kempken N, Maeder D, Reichertz J, Schröter J, Wentz D (2014) Das Fernsehen als Akteur und Agent. In: Krotz F, Despotović C, Kruse MM (Hrsg) Die Mediatisierung sozialer Welten. Synergien empirischer Forschung. Springer/VS, Wiesbaden, S 145–164

    Google Scholar 

  • Engelmann J (Hrsg) (1999) Die kleinen Unterschiede. Der Cultural Studies Reader. Campus, Frankfurt am Main

    Google Scholar 

  • Englert CJ (2014) Der CSI-Effekt in Deutschland? Die Macht des Crime TV. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Englert CJ (2016) Das nebulöse Geschäft mit der Spurensicherung. Eine hermeneutisch-wissenssoziologische Artefaktanalyse. In: Englert CJ, Reichertz J (Hrsg) CSI. Rechtsmedizin. Mitternachtsforensik. Springer/VS, Wiesbaden, S 107–147

    Google Scholar 

  • Englert CJ, Kempken N (2016) Dem Geld auf der Spur. Der forensische Medienmarkt. In: Englert CJ, Reichertz J (Hrsg) CSI. Rechtsmedizin. Mitternachtsforensik. Springer/VS, Wiesbaden, S 169–204

    Google Scholar 

  • Englert CJ, Reichertz J (Hrsg) (2016) CSI. Rechtmedizin. Mitternachtsforensik. Das Geschäft mit dem Crime TV. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Flusser V (1996) Kommunikologie. Bollmann, Mannheim

    Google Scholar 

  • Franck G (1998) Ökonomie der Aufmerksamkeit. Hanser, München

    Google Scholar 

  • Hepp A (2011) Medienkultur. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Hepp A (2016) Pioneer communities. Media Culture & Society 38:918–933

    Google Scholar 

  • Hepp A, Winter C (Hrsg) (2003) Die Cultural Studies Kontroverse. Zu Klanpen, Lüneburg

    Google Scholar 

  • Hitzler R, Reichertz J, Schroer N (Hrsg) (1999) Hermeneutische Wissenssoziologie. Standpunkte zur Theorie der Interpretation. UVK, Konstanz

    Google Scholar 

  • Iványi N (2003) Die Wirklichkeit der gesellschaftlichen Konstruktion. UVK, Konstanz

    Google Scholar 

  • Jäckel, M (2012) Medienwirkungen. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Jers C (2012) Konsumieren, Partizipieren und Produzieren im Web 2.0. Ein sozial-kognitives Modell zur Erklärung der Nutzungsaktivität. Halem, Köln

    Google Scholar 

  • Keller R, Knoblauch H, Reichertz J (Hrsg) (2012) Kommunikativer Konstruktivismus. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Keppler A (2006) Mediale Gegenwart. Suhrkamp, Frankfurt am Main

    Google Scholar 

  • Kepplinger HM (2008) Was unterscheidet die Mediatisierungsforschung von der Medienwirkungsforschung? Publizistik 53:326–338

    Google Scholar 

  • Krotz F (2007) Mediatisierung: Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Krotz F (2014) Projektübergreifende Konzepte und theoretische Bezüge der Untersuchung mediatisierter Welten. In: Krotz F, Despotović C, Kruse MM (Hrsg) Die Mediatisierung sozialer Welten. Synergien empirischer Forschung. Springer/VS, Wiesbaden, S 7–32

    Google Scholar 

  • McLuhan M (1994) Understanding media: The extensions of man. MIT Press, Cambridge, Massachusetts

    Google Scholar 

  • Meyen M (2009) Medialisierung. Medien & Kommunikationswissenschaft 57:23–38

    Google Scholar 

  • Mikos L (2008) Die Rezeption des Cultural Studies Approach im deutschsprachigen Raum. In: Hepp A, Winter R (Hrsg) Kultur – Medien – Macht. Westdeutscher Verlag, Opladen, S 177–192

    Google Scholar 

  • Morris M, Ogan C (1996) The Internet as Mass Medium. Journal of Communication 46:39–50

    Google Scholar 

  • Nolte K (2005) Der Kampf um Aufmerksamkeit. Wie Medien, Wirtschaft und Politik um eine knappe Ressource ringen. Campus, Frankfurt am Main

    Google Scholar 

  • Rehbein B, Saalmann G (2009) Feld (champ). In: Fröhlich G, Rehbein B (Hrsg) Bourdieu Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart, S 99–103

    Google Scholar 

  • Reichertz J (2000) Die Frohe Botschaft des Fernsehens. Kultursoziologische Untersuchung medialer Diesseitsreligion. UVK, Konstanz

    Google Scholar 

  • Reichertz J (2006) Das Fernsehen als Akteur. In: Ziemann A (Hrsg) Medien der Gesellschaft – Gesellschaft der Medien. UVK, Konstanz, S 231–246

    Google Scholar 

  • Reichertz J (2007) Medien als selbständige Akteure. In: Aus Politik und Zeitgeschehen. APuZ 12/2007, S 25–31.

    Google Scholar 

  • Reichertz J (2010) Die Macht der Worte und der Medien. 3. Aufl. Springer/VS, Wiesbaden

    Google Scholar 

  • Reichertz J (2016a) Wozu und weshalb braucht man einen ‚korporierten Akteur‘? In: Englert CJ, Reichertz J (Hrsg) (2016) CSI. Rechtmedizin. Mitternachtsforensik. Springer/VS, Wiesbaden, S 149–168

    Google Scholar 

  • Reichertz J (2016b) CSI und das Feld der deutschen Rechtsmedizin. Thesen. In: Englert CJ, Reichertz J (Hrsg) (2016) CSI. Rechtmedizin. Mitternachtsforensik. Springer/VS, Wiesbaden, S 23–29

    Google Scholar 

  • Reichertz J, Iványi N (2002) Liebe (wie) im Fernsehen. Eine wissenssoziologische Studie. Leske und Budrich, Opladen

    Google Scholar 

  • Reichertz J, Meitzler M, Plewnia C (2017) Wissenssoziologische Medienwirkungsforschung. Zur Mediatisierung des forensischen Feldes. Springer/VS, Wiesbaden (in Vorbereitung)

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Matthias Meitzler .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Meitzler, M., Plewnia, C., Reichertz, J. (2017). Die Mediatisierung der deutschen Forensik. Aktivierte Zuschauer und private Unternehmen auf dem forensischen Markt. In: Krotz, F., Despotović, C., Kruse, MM. (eds) Mediatisierung als Metaprozess. Medien • Kultur • Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16084-5_15

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-16084-5_15

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-16083-8

  • Online ISBN: 978-3-658-16084-5

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics