Zusammenfassung
Wolff hat über fünf Jahrzehnte hinweg in immer neuen Anläufen um eine wissenschaftliche Grundlegung der praktischen Philosophie gerungen. Symptomatisch dafür ist die von ihm neugeschaffene Disziplin einer ‚allgemeinen praktischen Weltweisheit‘. Eine quellen- und entwicklungsgeschichtliche Rekonstruktion der Schlüsselbegriffe seiner Vollkommenheits- und Glückseligkeitsethik zeigt, dass er auf diesem kontroversenreichen Gebiet mehr als irgendwo sonst nicht bloß ein umfassender Systemdenker, sondern ebensosehr ein nimmermüder Prozeßdenker gewesen ist. Das in einer Definitionenkette fassbare gedankliche Gerüst seiner Moraltheorie stammt dabei im Wesentlichen von Leibniz, obgleich er expressis verbis mehr auf Descartes zurückgreift. Doch stets hat Wolff den übernommenen Termini eine unverkennbar eigene, intellektualistische Prägung gegeben, so wenn er etwa beim menschlichen Handeln durchgehend zwischen trügerischem Schein und unverstellter Wahrheit unterscheidet.
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Literaturverzeichnis
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Schwaiger, C. (2018). Ethik. In: Theis, R., Aichele, A. (eds) Handbuch Christian Wolff. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14737-2_12
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