Zusammenfassung
Vorhaben, bei denen versucht wird, das Wissen festzuschreiben, welches durch die Lehrmittel transportiert in den Unterricht gelangen soll, sind nicht erst seit diesem Jahrhundert Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen (Stöber 2010). Zur Art, wie und unter welcher Mitwirkung solche Aushandlungsprozesse in einem demokratischen Staat geführt werden sollen, gibt es wiederum eine Reihe von normativen Modellen (Jann und Wegrich 2010). Vor dem Hintergrund der vorangehenden Analysen zu den beteiligten Akteuren, den Prozessphasen und den inhaltlichen Ausrichtungen der Lehrmittelapprobation (vgl. Kapitel 15 und 16 in diesem Band) werden nachfolgend grundlegende Modelle des Regierens mit den Beobachtungen zur Beschaffenheit der Lehrmittelpolitik in Verbindung gebracht. Besonderes Augenmerk kommt dabei dem aktuellen Modell der Good-Governance (Bogumil und Jann 2009) zu. An ihm werden die Befunde der vorangehenden Analysen erörtert und hinsichtlich möglicher Konsequenzen für die Governance in der Lehrmittelpolitik diskutiert.
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