Zusammenfassung
Die Kenntnis historischer Grundlagen der Politik gehörte zu den Kernforderungen politischer Bildung seit der Einführung von Gemeinschafts-, Gegenwarts- und Sozialkunde. Demokratiepolitisch war die Auseinandersetzung mit dem NS-Staat, dem Ende der Weimarer Republik und der Entstehung des geteilten Deutschland besonders wichtig. Seit den Achtzigerjahren entwickelte sich ein neues Politikfeld mit der Erinnerungsstätten-, Gedenk- und Geschichtspolitik. Das "kollektive" Gedächtnis wurde nun politisch mitgestaltet. Die Vielschichtigkeit der modernen Gesellschaft wurde zur Herausforderung des gemeinsamen Erinnerns. Der Bezug auf historisch entstandene gemeinsame Wertvorstellungen wurden nicht zuletzt im Geschichtsunterricht argumentiert, zeithistorische Reflexionen stärkten auch das Verständnis für die Notwendigkeit rechtsstaatliche Demokratie. Deshalb bleiben historische Kenntnisse für die Festigung demokratischen Bewusstseins bedeutend. Demokratiepolitik ist immer auch Geschichtspolitik.
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Steinbach, P. (2016). Geschichtspolitik als Demokratiepolitik. In: Friedrichs, W., Lange, D. (eds) Demokratiepolitik. Bürgerbewusstsein. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11819-8_14
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