Zusammenfassung
Der Beitrag widmet sich dem bislang unterbelichteten Zusammenhang von Emotionen und Körpergedächtnis. Auf der Grundlage phänomenologischer Überlegungen wird gezeigt, dass Emotionen selbst zwar nicht erinnert werden können, für die körpervermittelte Herstellung von Vergangenheitsbezügen jedoch sowohl im Prozess der Verarbeitung als auch im Prozess der Aktualisierung von Vergangenem eine Rolle spielen: Sie wirken neben anderen Selektivitätsmechanismen wie Aufmerksamkeit oder Interesse als Ordnungsform in der Verarbeitung von Erfahrungen und Aktualisierung von erfahrungsbasierten Generalisierungen.
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Notes
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Sozialität kann also zwei Modi gedächtniswirksam werden, entweder als verarbeitende Instanz oder als verarbeiteter Inhalt. Das gilt auch für das Körpergedächtnis.
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Die hier präsentierten Überlegungen sind ausführlicher in Sebald (2014) entwickelt.
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Diese These von Schütz sorgte in der Vortragssituation für heftigen Widerspruch. Ich würde sie nach intensivem Nachdenken und gescheiterten Versuchen der Reproduktion von Emotionen so aufrechterhalten.
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Gurwitsch entwickelt diese Überlegungen auf einer breiten diskursiven Basis, die sich von Brentanos Überlegungen zur doppelten Intentionalität bis hin zu Heidegger ranken. Der Begriff des impliziten Wissens selbst geht wohl auf Herman Schmalenbach zurück.
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Auch eine Übertragung zwischen zwei Symbolsystemen ist schwierig und nie vollständig. Sie scheitert aber an den unterschiedlichen Konnotationen der Begriffe, während eine Übersetzung aus dem Subsymbolisch-Parallelen an fehlenden Begriffen scheitert.
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Sebald, G. (2016). Emotionen und (Körper-)Gedächtnis. In: Heinlein, M., Dimbath, O., Schindler, L., Wehling, P. (eds) Der Körper als soziales Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09743-1_6
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