Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht die Legitimationsproblematik der EU. Die Komplexität der Europapolitik ergibt sich aus dem intransparenten Zusammenwirken der verschiedenen europäischen Institutionen, deren Verflochtenheit mit der mitgliedsstaatlichen Ebene und den gesellschaftlichen Interessengruppen, sowie der je nach Politikfeld anders gelagerten Entscheidungsstrukturen und Kompetenzdichten der EU. Hinzu kommt die Dynamik des europäischen Integrationsprozesses, die sich neben den großen Vertragsrevisionen eben auch durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes und das alltägliche Handeln der Europäischen Kommission ergibt. Die Komplexität stellt eine klare Aufforderung an die politische Bildung dar, sich vermehrt mit der Vermittlung von Wissen und politischer Urteilsfähigkeit zur Europapolitik zu beschäftigen. Hierfür werden vier Ansätze zur Überwindung der europäischen Unübersichtlichkeiten benannt. Abschließend wird untersucht, auf welche Weise die europabezogenen Fachkonzepte zu einem besseren Verständnis der Integration und zur Urteilskraft der Schüler/-innen beitragen können.
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Detterbeck, K. (2017). Europa als Fachkonzept und als Thema des Schulunterrichts: Zum Umgang mit den „europäischen Unübersichtlichkeiten“. In: Oberle, M., Weißeno, G. (eds) Politikwissenschaft und Politikdidaktik. Politische Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07246-9_10
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