Zusammenfassung
Wenn sich Windparks über Landschaften ausbreiten, Stromtrassen Täler überspannen oder neue Verkehrswege Schneisen durch Bergmassive schlagen, verbinden sich überregionale Fragen von Mobilität oder Energieversorgung in bundesweiter oder europäischer Dimension mit den vor Ort erlebbaren Veränderungen. Besonders im Lokalen steigen regelmäßig Unmut und Erregung, wenn sich Infrastrukturprojekte ankündigen, deren gesamtgesellschaftlicher Nutzen von vermeintlichen oder tatsächlichen Härten vor Ort überlagert wird. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, dass regionale Spezifika in lokalen Kommunikationsräumen bei Infrastrukturprojekten von großer Wichtigkeit sind. Aus diesen Gedanken folgernd wird ein Bezugsebenenmodell der Akzeptanzkommunikation entwickelt.
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Notes
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Ein bundesweites Online-System wünschen sich 66 % der repräsentativ Befragten, darunter eher die jüngeren, urbaneren Zielgruppen. Informationsveranstaltungen befürworten 56 %, Postwurfsendungen 52 % (TNS Emnid 2012).
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An dieser Stelle werden übergreifende Projekte nur unter Thematisierungsgesichtspunkten referiert. Die Frage, wem gegenüber sie legitimiert werden müssen, die Frage also nach dem Spannungsfeld von Gemeinwohl und hierfür zu erduldenden Beeinträchtigungen ist eine politische und kann an dieser Stelle nur benannt, nicht aber diskutiert werden.
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Krebber, F. (2015). Lokale Akzeptanzdiskurse. In: Bentele, G., Bohse, R., Hitschfeld, U., Krebber, F. (eds) Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06167-8_7
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