Zusammenfassung
Über Europa nachzudenken bedeutet, heute auch über die Rolle Deutschlands in Europa nachzudenken. Deutschland ist spätestens seit der Wiedervereinigung zu groß, um in Europa nur mitzuspielen. Es verfügt als Ankerwirtschaft Europas über die Möglichkeit, maßgeblich auf den Integrationsprozess Einfluss zu nehmen und trägt damit eine besondere Verantwortung. Deutschland ist zu einer „indispensable power“ geworden. Der Befund, dass Deutschland führen muss, damit Europa sich entwickeln kann, trifft allerdings auf ein hohes Maß an Orientierungslosigkeit in der deutschen Europapolitik.
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Notes
- 1.
Frühere Versionen dieses Textes wurden auf dem 8. Staatswissenschaftlichen Forum „Die Fiskalunion – Voraussetzungen einer Vertiefung der politischen Integration im Währungsraum der Europäischen Union“ (22.–23.11.2012, Universität Erfurt) sowie der gemeinsamen Tagung des German Marshall Fund und der Stiftung Wissenschaft und Politik „Elemente einer außenpolitischen Strategie für Deutschland“ (1.–2.11.2012, Resort Schwielowsee) vorgestellt. Eine frühere Version des Textes ohne Literaturangaben ist in der FAZ vom 7.4.2013 erschienen. Für Kommentare danke ich den TeilnehmerInnen beider Tagungen und Julien Deroin.
- 2.
Die Abkürzung COSAC steht für „Conference of Parliamentary Committees for Union Affairs of Parliaments of the European Union“.
- 3.
Als sog. BRICS-Staaten werden Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bezeichnet.
Literatur
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Neyer, J. (2015). Europapolitik als Demokratiepolitik – Implikationen für die europäische Finanzkrise. In: Abbas, N., Förster, A., Richter, E. (eds) Supranationalität und Demokratie. Staat - Souveränität - Nation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05335-2_7
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