Zusammenfassung
Wissenssoziologische Forschungen haben immer wieder darauf verwiesen, wie intensiv die Theoriebildung in wissenschaftlichen Disziplinen in Resonanz zu gesellschaftlichen Veränderungen steht, sie aufgreift und selbst wiederum befördert. Dies gilt selbstredend auch für die Theoriebildung innerhalb der Sozialpädagogik als disziplinärem Korpus der Sozialen Arbeit. Exemplarisch lässt sich dies an der Auseinandersetzung um einen adäquaten Begriff der AdressatInnen Sozialer Arbeit belegen, die, wenngleich schon früher immer wieder aufgeworfen und als Desiderat der sozialpädagogischen Theoriebildung wie der empirischen Forschung markiert, erst zu Beginn der vergangenen Dekade ‚Fahrt aufgenommen‘ hat. Rainer Treptow verweist denn auch gleich zu Beginn seines Beitrags „Betroffene verstehen – Fallbeschreibung zwischen Selbst- und Fremddeutung“, der im Jahr 2006 in einem Sammelband zum Thema der Adressatenforschung erschienen ist, darauf hin, „dass es keineswegs zum Grundbestand fachlicher Selbstverständlichkeiten gehört, die Selbstdeutung von Adressaten zu einem wichtigen Teil eines bestimmten Typus von Fallbeschreibung zu machen“. Hier setze ich im Folgenden an und gehe etwas genauer auf solche Aspekte ein, die zur theoretischen Präzisierung der Kategorie Adressatin/Adressat beitragen.
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Gleichwohl ist dieser Forschungsansatz im Hinblick auf die zugrunde liegenden forschungsmethodologischen Überlegungen, in seiner Fülle an begrifflichen Präzisierungen wie im Ertrag der empirischen Ergebnisse hoch produktiv für eine sozialpädagogische Adressatenforschung.
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Bolay, E. (2014). ‚Adressatenperspektive‘ – Bemerkungen zu einem produktiven fachlichen Fokus. In: Faas, S., Zipperle, M. (eds) Sozialer Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04166-3_20
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