Zusammenfassung
Die aktuelle Diskussion über die historische Reformpädagogik betont vor allem deren „dunkle Seiten“. Davon ungerührt erfreuen sich die Schulen der klassischen Reformpädagogik – vor allem die privaten Waldorf- und Montessori-Schulen – weiterhin wachsender Beliebtheit insbesondere bei Eltern aus akademisch gebildeten und wohl situierten Milieus. Die empirischen Befunde zeigen die Waldorf- bzw. Montessori-Settings als Milieu-Institutionen-Komplexe mit je spezifischen Bildungsorientierungen, die sich vor allem im Umgang mit der Bildungszeit des Kindes und in der Partizipation der Elternschaft deutlich voneinander unterscheiden. Obwohl beide Reformschulen auf der Ebene des Imaginären in ihrer Kind-Zentrierung eng beieinander liegen, ist die symbolische Ebene geradezu von starken Differenzen zwischen den untersuchten Schulkulturen bestimmt.
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Literatur
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Ullrich, H. (2015). Eltern beim Übergang in reformpädagogische Schulkulturen. In: Böhme, J., Hummrich, M., Kramer, RT. (eds) Schulkultur. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03537-2_12
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