Zusammenfassung
In dem Disraeli-Roman Andre Maurois‘ – einem mit leichter Künstlerhand und kluger Einfühlung fein und suggestiv abgewogenen, überaus reizvollen Gemälde – tritt uns die Politik Englands als der Florett- und manchmal auch Keulenkampf der parlamentarischen Helden entgegen, denen die Parteien als Heerhaufen Gefolgschaft leisten. Könnte man Maurois glauben, so wäre das Großbritannien der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer noch die unbestrittene Domäne zweier Cliquen gewesen, welche nach traditionellen Spielregeln einander den Ball zuwerfen. Es gilt, den Gegner in eine Falle zu locken, ihm parlamentarisch eine Niederlage zu bereiten und so sich selbst in den Besitz der Macht zu setzen. Hat man sie errungen, so muss man sie möglichst lange behaupten, darf in der Behandlung und Führung der parlamentarischen Maschine nicht erlahmen, muss immer auf dem qui vive sein – bis einen schließlich der gefürchtete Gegner über kurz oder lang doch aus dem Sattel wirft, oder, bei Neuwahlen: die Mehrheit der Wahlkreise abtrünnig wird.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Lederer, E. (2014). Durch die Wirklichkeit zur politischen Idee. In: Gostmann, P., Ivanova, A. (eds) Schriften zur Wissenschaftslehre und Kultursoziologie. Klassiker der Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03243-2_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-03243-2_13
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-03242-5
Online ISBN: 978-3-658-03243-2
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)