Abstract
Mit Rückblick auf den Wahlkampf und das Ergebnis der Bundestagswahl 2013 stellt sich die Frage, ob die beiden Kanzlerkandidaten von Union und SPD geeignet für den Stimmenzugewinn ihrer Parteien waren. Gemessen wird dies nicht nur an der Bewertung der Kandidaten durch die Wählerschaft, sondern auch daran, inwieweit sich diese auf die Wahlchancen der Parteien übertragen. Analysen auf der Grundlage von forsa-Daten lassen erkennen, dass Angela Merkel ihre exzellenten Popularitätswerte auch in Wahlabsichten zugunsten der Unionsparteien übersetzen konnte. Hinsichtlich Peer Steinbrück fällt das Resümee weniger eindeutig aus. Im unmittelbaren Vergleich mit der Amtsinhaberin war er klar unterlegen. Im Vergleich zu den innerparteilichen personellen Alternativen war er jedoch nicht weniger prädestiniert als andere sozialdemokratische Spitzenpolitiker. Darüber hinaus zeigt sich, dass er den Wahlchancen der SPD weit weniger geschadet haben dürfte, als von vielen Kritikern vermutet. Die Dynamik der Bewertung des SPD-Kanzlerkandidaten deutet insgesamt darauf hin, dass die Ereignisse in der Medienberichterstattung scheinbar in ein Gesamtsaldo der Bewertung einfließen, das mit der Zeit an Stabilität gewinnt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literaturverzeichnis
Brettschneider, Frank (2002): Spitzenkandidaten und Wahlerfolg. Personalisierung – Kompetenz – Parteien. Ein internationaler Vergleich, Wiesbaden.
Brettschneider, Frank (2005): Massenmedien und Wählerverhalten, in: Falter, Jürgen W./ Schoen, Harald (Hrsg.): Handbuch Wahlforschung, Wiesbaden, S. 473–500.
Dalton, Russell J. (2000): The Decline of Party Identifications, in: Dalton, Russell J./ Wattenberg, Martin P. (Hrsg.): Parties without Partisans. Political Change in Advanced Industrial Democracies, Oxford, S. 19–36.
Downs, Anthony (1957): An Economic Theory of Democracy, New York.
Fürnberg, Ossip/ Steinbrecher, Markus (2013): Wen kümmern schon Inhalte ? Die Bedeutung von Themenorientierung für das Wahlverhalten in ausgewählten Bevölkerungsgruppen bei der Bundestagswahl 2009, in: Weßels, Bernhard/ Schoen, Harald/ Gabriel, Oscar W. (Hrsg.): Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2009, Wiesbaden, S. 151–173.
Gidengil, Elisabeth/ Blais, André/ Nevitt, Neil/ Nadeau, Richard (2002): Priming and Campaign Context. Evidence from Recent Canadian Elections, in: Farrell, David M./ Schmitt-Beck, Rüdiger (Hrsg.): Do Political Campaigns Matter ? Campaign Effects in Elections and Referendums, London, S. 76–91.
Graner, Jürgen/ Stern, Eva (2002): It’s the Candidate, Stupid ? Personalisierung der bundesdeutschen Wahlkämpfe, in: Berg, Thomas (Hrsg.): Moderner Wahlkampf. Blick hinter die Kulissen, Opladen, S. 145–170.
Iyengar, Shanto/ Kinder, Donald R. (1987): News that Matters. Television and American Opinion, Chicago/London.
Jagodzinski, Wolfgang/ Kühnel, Steffen (1990): Zur Schätzung der relativen Effekte von Issueorientierungen, Kandidatenpräferenz und langfristiger Parteibindung auf die Wahlabsicht, in: Schmitt, Karl (Hrsg.): Wahlen, Parteieliten, politische Einstellungen. Neuere Forschungsergebnisse, Frankfurt a. M./Bern/New York/Paris, S. 5–63.
Klein, Markus/ Rosar, Ulrich (2005): Die Wähler ziehen Bilanz: Determinanten der Wahlteilnahme und der Wahlentscheidung, in: Güllner, Manfred/ Dülmer, Hermann/ Klein, Markus/ Ohr, Dieter/ Quandt, Markus/ Rosar, Ulrich/ Klingemann, Hans-Dieter (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2002. Eine Untersuchung im Zeichen hoher politischer Dynamik, Wiesbaden, S. 181–198.
Maurer, Marcus/ Reinemann, Carsten (2007): Personalisierung durch Priming. Die Wirkungen des TV-Duells auf die Urteilskriterien der Wähler, in: Maurer, Marcus/ Reinemann, Carsten/ Maier, Jürgen/ Maier, Michaela (Hrsg.): Schröder gegen Merkel. Wahrnehmung und Wirkung des TV-Duells 2005 im Ost-West- Vergleich, Wiesbaden, S. 111–128.
Ohr, Dieter (2000): Wird das Wahlverhalten zunehmend personalisierter, oder: Ist jede Wahl anders ? Kandidatenorientierung und Wahlentscheidung in Deutschland von 1961 bis 1998, in: Klein, Markus/ Jagodzinski, Wolfgang/ Mochmann, Ekkehard/ Ohr, Dieter (Hrsg.): 50 Jahre empirische Wahlforschung in Deutschland, Wiesbaden, S. 272–308.
Ohr, Dieter (2005): Wahlen und Wählerverhalten im Wandel: Der individualisierte Wähler in der Mediendemokratie, in: Güllner, Manfred/ Dülmer, Hermann/ Klein, Markus/ Ohr, Dieter/ Quandt, Markus/ Rosar, Ulrich/ Klingemann, Hans- Dieter (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2002. Eine Untersuchung im Zeichen hoher politischer Dynamik, Wiesbaden, S. 15–30.
Ohr, Dieter/ Klein, Markus/ Rosar, Ulrich (2013): Bewertungen der Kanzlerkandidaten und Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl 2009, in: Weßels, Bernhard/ Schoen, Harald/ Gabriel, Oscar W. (Hrsg.): Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2009, Wiesbaden, S. 206–230.
Prinzen, Kathrin (2010): Politische Kommunikation, Priming und Wahlverhalten. Eine empirische Analyse der Bundestagswahl 2005, in: Politische Vierteljahresschrift, 51 (3), S. 481–506.
Schmitt-Beck, Rüdiger (1996): Medien und Mehrheiten. Massenmedien als Informationsvermittler über die Wahlchancen der Parteien, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 27 (1), S. 127–144.
Schoen, Harald (2004a): Kandidatenorientierung im Wahlkampf. Eine Analyse zu den Bundestagswahlkämpfen 1980–1998, in: Politische Vierteljahresschrift, 45 (2), S. 321–345.
Schoen, Harald (2004b): Der Kanzler, zwei Sommerthemen und ein Foto-Finish. Priming- Effekte bei der Bundestagswahl 2002, in: Brettschneider, Frank/ van Deth, Jan/ Roller, Edeltraud (Hrsg.), Die Bundestagswahl 2002. Analysen der Wahlergebnisse und des Wahlkampfes, Wiesbaden, S. 23–50.
Schoen, Harald (2005): Wahlkampfforschung, in: Falter, Jürgen W./ Schoen, Harald (Hrsg.): Handbuch Wahlforschung, Wiesbaden, S. 503–542.
Schoen, Harald/ Weins, Cornelia (2005): Der sozialpsychologische Ansatz zur Erklärung von Wahlverhalten, in: Falter, Jürgen W./ Schoen, Harald (Hrsg.): Handbuch Wahlforschung, Wiesbaden, S. 187–242.
Schulz, Winfried (2011): Politische Kommunikation. Theoretische Ansätze und Ergebnisse empirischer Forschung, Wiesbaden.
Zaller, John (1992): The Nature and Origins of Mass Opinion, Cambridge
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Rosar, U., Hoffmann, H. (2015). Einflüsse der Bewertung der Kanzlerkandidaten Steinbrück und Merkel auf die Wahlchancen ihrer Parteien bei der Bundestagswahl 2013: War er der Falsche, war sie die Richtige?. In: Korte, KR. (eds) Die Bundestagswahl 2013. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02915-9_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-02915-9_6
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-02914-2
Online ISBN: 978-3-658-02915-9
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)