Zusammenfassung
Dieser von Derrida angeschlagene, hohe und zugleich pathetische Ton könnte hier fortgeführt werden oder aber – was mir sinnvoller erscheint – der bescheidene Versuch unternommen werden, etwas nüchterner über Freundschaft nachzudenken, und zwar aus einer sozialtheoretischen/ sozialphänomenologischen Perspektive heraus. Allgemein gilt: Freundschaft ist deshalb so bedeutsam, weil sie – mit Marilyn Friedman gesprochen – „in unserer Kultur die unumstrittenste, beständigste und befriedigendste aller engen persönlichen Bindungen“ (1997: 236) verkörpert. Warum dem so ist, soll mit den nachfolgenden Überlegungen verdeutlicht werden.
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Wetzel, D. (2014). Freundschaft und mediale Vermittlung. In: Hahn, K. (eds) E<3Motion. Medienkulturen im digitalen Zeitalter. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02732-2_7
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