Zusammenfassung
Das bundesdeutsche Gesundheitssystem ist seit Ende der 1970er Jahre geprägt von der Durchsetzung marktwirtschaftlicher Prinzipien mit der Folge von Kostensteigerungen, Rationalisierungs- und Rationierungseffekten. Dabei verschlechtert sich die pflegerische Versorgung der Bevölkerung zusehends und wird gemäß der aktuellen Prognosen für die Zukunft immer dramatischer eingeschätzt. Dessen ungeachtet wird der andauernde Personalabbau von qualifizierten Pflegekräften in der Versorgung und die sich ausweitende Beschäftigung gering qualifizierter Kräfte, stationär, ambulant und in Pflegeheimen, weiter betrieben (Slotala 2011, S. 48ff.).
In diesem Beitrag referiere ich Teilergebnisse einer umfassenden diskursanalytischen Untersuchung von Texten zur Etablierung der Pflege als wissenschaftliche Disziplin. Die Studie ist veröffentlicht unter dem Titel „Emanzipation durch Professionalisierung? Akademisierung des Frauenberufs Pflege.“ Frankfurt am Main: Mabuse, 2009.
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