Zusammenfassung
Die seit Jahren sich abzeichnende demografische Entwicklung in Deutschland macht in ihren Auswirkungen auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt. In diesem Zusammenhang ist dabei nicht nur die zunehmende Alterung der Bevölkerung und damit der steigende Kostendruck im Gesundheitswesen das Problem, sondern auch und vor allem der absehbare Mangel an qualifizierten Fachkräften sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich.
Bei der Ärzteschaft wurde beispielsweise im Zeitraum September 2010 bis September 2011 von einer Vakanzzeit (= Zeitraum vom geplanten Besetzungstermin einer Stelle bis zum tatsächlichen Besetzungstermin) berichtet, die 3,5 mal so hoch liegt, wie bei den übrigen Berufen und bei Krankenpflegern/-schwestern doppelt so hoch. Selbst wenn offene Stellen besetzt werden können, geht dies oft nicht ohne Kompromisse bei der Bewerberauswahl vonstatten.
Das Gesundheitswesen nimmt als Branche in der deutschen Volkswirtschaft eine wichtige Position ein: Es beschäftigt bereits jetzt mehr als 11 % aller Erwerbstätigen (etwa 4,6 Millionen Menschen), ist sehr personalintensiv, wenig konjunkturabhängig und hat außerdem in den letzten zehn Jahren ein Wachstum von 12 % zu verzeichnen – und dies mit steigender Tendenz.
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Notes
- 1.
Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Klassifizierung der Berufe (2010).
- 2.
Ostwald et al. (2011).
- 3.
Bellmann et al. (2007).
- 4.
Fuchs et al. (2011, S. 8.).
- 5.
Misetic (2001).
- 6.
Bellmann et al. (2007).
- 7.
Vgl. Maaz et al. (2007).
- 8.
Zum Beispiel Martin et al. (2008), Bergmann (2001).
- 9.
Vgl. zum Beispiel Schabracq und Winnubst (1996).
- 10.
Vgl. hierzu auch den Beitrag von Bettina Dilcher und Bernd Molzberger in diesem Buch.
- 11.
Ilmarinen (1999, 2009a, b).
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Schönberg, G. (2013). Personalentwicklung im demografischen Wandel als Chance für das Krankenhaus. In: Dilcher, B., Hammerschlag, L. (eds) Klinikalltag und Arbeitszufriedenheit. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01832-0_11
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