Zusammenfassung
Dieses Kapitel steckt einen Weg ab, dem Ideal der Analyse von Public Storytelling näherzukommen: Wir gehen aus von einem Fallbeispiel (Teil 1), skizzieren Narration als Sprachhandlungsmuster (2) und Funktion in öffentlicher Kommunikation (3), hinterfragen und operationalisieren den Narrationsbegriff aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive (4), leiten daraus einen integrativen Ansatz zur Analyse von Public Storytelling ab (5), verorten ihn im methodologischen Umfeld (6) und stecken ab, was zu tun bleibt, um gültiger und zuverlässiger erfassen zu können, welche Rolle Narration in der Entstehung von Öffentlichkeit spielt (7).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Literatur
Arnold, Markus, Gert Dressel, und Willy Viehöver. 2012. Erzählungen im Öffentlichen. Über die Wirkung von narrativen Diskursen. Wiesbaden: Springer VS.
Barker, Randolph T., und Kim Gower. 2010. Strategic application of storytelling in organizations. Journal of Business Communication 47(3): 295–312.
Brown, John Seely, Stephen Denning, Katalina Groh, und Laurence Prusak. 2004. Storytelling in organizations. Why storytelling is transforming 21st century organizations and management. Boston: Elsevier.
Fasulo, Alessandra, und Cristina Zucchermaglio. 2008. Narratives in the workplace: Facts, fictions, and canonicity. Text & Talk 28(3): 351–376.
Frey, Felix, und Werner Früh. 2014. Die Vielfalt der Erzählung. Eine Inhaltsanalyse zur Definition von „Narration“, „Geschichte“ und „Narrativitär“ in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. In Narration und Storytelling. Theorie und empirische Befunde, Hrsg. Felix Frey und Werner Früh, 14–62. Köln: Halem.
Früh, Werner. 2014. Narration und Storytelling. In Narration und Storytelling. Theorie und empirische Befunde, Hrsg. Felix Frey und Werner Früh, 63–119. Köln: Halem.
Kohring, Matthias. 2006. Öffentlichkeit als Funktionssystem der modernen Gesellschaft. Zur Motivationskraft der Mehrsystemzugehörigkeit. In Medien der Gesellschaft. Gesellschaft der Medien, Hrsg. Andreas Ziemann, 161–182. Konstanz: UVK.
Luginbühl, Martin, und Daniel Perrin. 2011. „das, was wir in der Tagesschau den Rausschmeißer nennen“. Altro- und Ethnokategorisierung von Textsorten im Handlungsfeld journalistischer Fernsehnachrichten. In Textsorten und sprachliche Handlungsmuster. Linguistische Typologien der Kommunikation, Hrsg. Stephan Habscheid, 577–596. Berlin: de Gruyter.
Niederhäuser, Markus, und Nicole Rosenberger. 2015. Unternehmenspolitik, Identität und Kommunikation. Modell, Prozesse, Fallbeispiele, 2. Aufl. Wiesbaden: Gabler.
Nölleke, Daniel. 2013. Experten im Journalismus. Systemtheoretischer Entwurf und empirische Bestandsaufnahme. Baden-Baden: Nomos.
Peirce, Charles. 1965. Collected papers. Cambridge.
Perrin, Daniel. 2006. Progression analysis. An ethnographic, computer-based multi-method approach to investigate natural writing processes. In Writing and digital media, Hrsg. Luuk Van Waes, Mariëlle Leijten und Chris Neuwirth, 175–181. Amsterdam: Elsevier.
Perrin, Daniel. 2013. Public Storytelling. In Lexikon Kommunikations- und Medienwissenschaft, Hrsg. Günter Bentele, Hans-Bernd Brosius und Otfried Jarren, 2. Aufl. Wiesbaden: Springer VS.
Perrin, Daniel. 2015a. Medieninfrastrukturen organisationaler Kommunikation. In Handbuch Sprache in Organisationen, Hrsg. Stephan Habscheid, Andreas Müller, Britta Thörle und Antje Wilton. Berlin: de Gruyter (im Druck).
Perrin, Daniel. 2015b. Multimodal writing in the newsroom: Paradigmatic, syntagmatic, and navigational variants. In Multimodality in writing, Hrsg. Arlene Archer und Esther Breuer (im Druck). Bingley, UK: Emerald.
Rhodes, Carl, und Andrew D. Brown. 2005. Narrative, organizations and research. International Journal of Management Reviews 7(3): 167–188.
Sturm, Simon. 2013. Digitales Storytelling. Eine Einführung in neue Formen des Qualitätsjournalismus. Wiesbaden: Springer VS.
Wasserman, Jason Adam, Jeffrey Michael Clair, und Kenneth L. Wilson. 2009. Problematics of grounded theory. Innovations for developing an increasingly rigorous qualitative method. Qualitative Research 9(3): 355–381.
Wolf, Werner. 2002. Das Problem der Narrativität in Literatur, bildender Kunst und Musik. Ein Beitrag zu einer intermedialen Erzähltheorie. In Erzähltheorie transgenerisch, intermedial, interdisziplinär, Hrsg. Vera Nünning und Ansgar Nünning, 23–104. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier.
Wyss, Vinzenz. 2011. Narration freilegen. Zur Konsequenz der Mehrsystemrelevanz als Leitdifferenz des Qualitätsjournalismus. In Krise der Leuchttürme öffentlicher Kommunikation. Vergangenheit und Zukunft der Qualitätsmedien, Hrsg. Roger Blum, Kurt Imhof, Heinz Bonfadelli und Otfried Jarren, 31–47. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Kommentierte Literatur zur Vertiefung
Früh, Werner, und Felix Frey, Hrsg. 2014. Narration und Storytelling. Theorie und empirische Befunde. Köln: Halem. Das 412 Seiten umfassende Werk verschafft einen analytischen Überblick über das auch in der Medienwissenschaft eher konfuse Verständnis der inflationär gebrauchten Begriffe „Storytelling“, „Narrativität“ und „Narration“. Eine Inhaltsanalyse von Zeitschriftenpublikationen zwischen 1997 und 2006 verdeutlicht, dass die vorhandenen Definitionen dispers ausfallen. Das Buch liefert insbesondere im unübersichtlichen Feld der Experimentalstudien zu narrativen Wirkungen theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse, die eine wichtige Erweiterung des Forschungsstandes darstellen.
Perrin, Daniel. 2013. The linguistics of newswriting. Amsterdam, New York: John Benjamins. Journalistische „Stories“ entstehen in arbeitsteiligen Prozessen: in Ketten intertextueller Wertschöpfung der weltumspannenden Medienwirtschaft und im Zusammenspiel von Massen-, Sozial- und Individualmedien. Text als Rohstoff wird zu neuen Texten verarbeitet, in Wechselwirkung mit individuellen, organisationalen und gesellschaftlichen Umwelten. Dabei greifen Strategien und Praktiken, Kreativität und Routine, Text und Kontext eng ineinander und beeinflussen sich wechselseitig. Wie sich Nachrichtenschreiben als dynamisches und komplexes System theoretisch und empirisch fassen lässt, zeigt dieser Band.
Renner, Karl Nikolaus. 2013. Die öffentliche Konstruktion einer nicht fiktionalen Geschichte. Eine Fallstudie am Beispiel der Plagiatsaffäre Guttenberg. In Medien. Erzählen. Gesellschaft. Transmediales Erzählen im Zeitalter der Medienkonvergenz, Hrsg. Karl Nikolaus Renner, Dagmar Hoff und Matthias Krings, 265–300. Berlin: Walter de Gruyter. Auf der Grundlage der „Grenzüberschreitungstheorie“ verdeutlicht der Autor, dass in der medialen Berichterstattung über den Aufstieg und das „bizarre“ Scheitern des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg mindestens drei Geschichten erzählt werden, die – ausgehend von den gleichen Fakten – jeweils eine ganz andere Rahmung verkörpern und einander widersprechen. Mit qualitativer Narrationsanalyse wird die mediale Konstruktion dieser drei Geschichten einleuchtend nachgezeichnet.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Perrin, D., Wyss, V. (2016). In die Geschichten erzählen. Die Analyse von Narration in öffentlicher Kommunikation. In: Averbeck-Lietz, S., Meyen, M. (eds) Handbuch nicht standardisierte Methoden in der Kommunikationswissenschaft. Springer NachschlageWissen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01656-2_15
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01656-2_15
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-01655-5
Online ISBN: 978-3-658-01656-2
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)