Abstract
Übergänge von der Schule in Ausbildung und Erwerbsarbeit sind für junge Frauen und Männer wichtige Prozesse auf ihrem Weg in Erwachsenenalter. Insbesondere die Wege in die Berufsausbildung sind für eine Reihe von Jugendlichen mit Umwegen und Zwischenschritten verknüpft. Sie bilden damit einen Bereich, der von einer Entstandardisierung der Jugendphase besonders betroffen ist. Das DJI-Übergangspanel hat für die Gruppe von Jugendlichen mit niedrigen oder fehlenden Schulabschlüssen eine Längsschnittstudie aufgelegt, die deren Übergangsverläufe über sechs Jahre nach Verlassen der Schule untersucht. Dabei wird deutlich, dass die Einmündungsprozesse in Ausbildung nur für einen kleinen Teil der Jugendlichen direkt erfolgen. Etwa die Hälfte der befragten Jugendlichen gelangt nach Umwegen (weiterer Schulbesuch, Angebote des Übergangssystems, Ungelerntentätigkeit) in eine Ausbildung. Allerdings findet sich auch eine Gruppe, der es nicht gelingt, sich erfolgreich am Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu platzieren. Faktoren wie schwierige Bildungsbiographien, Erwerbsstatus der Eltern oder Migrationshintergrund wirken sich dabei benachteiligend aus. Allerdings haben zusätzliche qualitative Interviews mit den Jugendlichen auch erbracht, dass Faktoren wie Motivation, Bewältigungsstrategien und Gatekeeper Übergangsverläufe mitprägen.
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Notes
- 1.
Als Status Ausbildung wurden dabei die duale Ausbildung, die vollzeitschulische Ausbildung sowie außer- und überbetriebliche Ausbildungen gefasst.
- 2.
Der Status Schule umfasst neben den allgemeinbildenden Schulen auch berufsbildende Schulen, wenn dort ein Schulabschluss erlangt werden soll.
- 3.
Vgl. dazu Gaupp, N. et al. (2011)
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Reißig, B. (2014). Ausdifferenzierung von Übergangswegen von der Schule in die Ausbildung. Ergebnisse aus Längsschnittstudien des DJI. In: Ahrens, D. (eds) Zwischen Reformeifer und Ernüchterung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01296-0_3
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