Zusammenfassung
Das erste Buch von Helmut Schmidt trägt den Titel Verteidigung oder Vergeltung. Es erschien zu Beginn der 1960er Jahre und insbesondere die englischsprachige Übersetzung machte ihn zu einem bekannten Experten in Verteidigungsfragen. So bekannt, dass er den Artikel „Bedingt abwehrbereit“, der 1962 die Spiegel-Affäre auslösen sollte, vorab zu lesen bekam und deshalb im Verlauf der Affäre der Beihilfe zum Landesverrat angeklagt wurde. Doch Schmidt, damals Innensenator von Hamburg, ließ sich von der Adenauer- Regierung und dem Verteidigungsminister Franz Josef Strauß nicht einschüchtern. Als Bundesbeamte am 26. Oktober 1962 die Räume der Spiegel-Redaktion besetzten, zeigte Schmidt deutlich, auf wessen Seite er stand: „Statt gegen den SPIEGEL setzte der Innensenator hamburgische Kriminalpolizisten auf Bundesbeamte an: Die Hamburger Kripo sollte untersuchen, ob Telephonleitungen überwacht und Ferngespräche blockiert würden.“ (Bundesländer 1962, S. 76)
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Notes
- 1.
Helmut Schmidt im Interview mit dem Autor am 6. Januar 2011.
- 2.
Klaus Bölling im Interview mit dem Autor am 18. November 2011.
- 3.
Klaus Bölling im Interview mit dem Autor am 18. November 2011.
- 4.
Herzlichen Dank an Heike Lemke für die hervorragende wissenschaftliche Betreuung im Privatarchiv von Helmut Schmidt.
- 5.
Herzlichen Dank an Christoph Stamm und Sven Haarmann für die hervorragende wissenschaftliche Betreuung im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.
- 6.
Theo Sommer an Helmut Schmidt, Hamburg am 2. Juni 1975. Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Bestand HSA. 1/HSAA010631.
- 7.
Helmut Schmidt an Theo Sommer am 18. Juni 1975. Archiv der sozialen Demokratie der FriedrichEbert-Stiftung. Bestand HSA. 1/HSAA010631.
- 8.
Rudolf Augstein an Helmut Schmidt am 13. Juni 1979. Archiv Helmut Schmidt Hamburg. Korrespondenz.
- 9.
Dieter Buhl im Gespräch mit dem Autor am 14. September 2012.
- 10.
Erklärung des Bundeskanzlers: Erschütterung und Empörung über den Mordanschlag in Köln und die Entführung von Dr. Schleyer. Bulletin, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Nr. 84/S. 789, Bonn, 7. September 1977. Archiv Helmut Schmidt Hamburg. Eigene Arbeiten.
- 11.
Klaus Bölling im Interview mit dem Autor am 18. November 2011.
- 12.
Helmut Schmidt im Interview mit dem Autor am 6. Januar 2011. Vgl. Schmidt und Steinbrück 2011,
- 13.
Helmut Schmidt im Interview mit dem Autor am 6. Januar 2011
- 14.
Helmut Schmidt im Interview mit dem Autor am 6. Januar 2011.
- 15.
Diskussionsbeitrag Bundeskanzler Helmut Schmidt in der Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion am 25. Oktober 1977. Manuskript, Archiv Helmut Schmidt Hamburg.
- 16.
Klaus Bölling im Interview mit dem Autor am 18. November 2011.
- 17.
Helmut Schmidt im Interview mit dem Autor am 6. Januar 2011.
- 18.
Dieter Buhl im Interview mit dem Autor am 14. September 2012.
- 19.
Peer Steinbrück im Interview mit dem Autor am 26. April 2012.
- 20.
Peer Steinbrück im Interview mit dem Autor am 26. April 2012.
Literatur
Altenbockum, Jasper von. 2011. Hamburg dreht an einem großen Schachbrett. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Oktober 2011: 8.
Augstein, Rudolf. 1970. Helmut und die große Koalition. Der Spiegel, Nr. 31, 27. Juli 1970: 22. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44916170.html. Zugriff: 16. 11. 12.
Bentele, Günter. 1998. Politische Öffentlichkeitsarbeit. In Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur, hrsg U. Sarcinelli, 124 – 145. VS.
Birkner, Thomas. 2005. Comrades for Europe? Die „Europarede“ Helmut Schmidts 1974. Bremen: Temmen.
Birkner, Thomas. 2012. Vaterlandsverräter? Presseverteidiger! Die Rolle Helmut Schmidts in der Spiegel-Affäre. In Die Spiegel-Affäre 1962, hrsg. J. Ludwig, V. Lilienthal, S. Weichert und R. Schulz-Schaeffer. http://www.spiegel-affaere.de/pressefreiheit/vaterlandsverrater-presseverteidiger. Zugriff: 16. 11. 12.
Birkner, Thomas. 2013. Mann des gedruckten Wortes. Der Politiker & Publizist Helmut Schmidt und die Medien. Bremen: Edition Temmen. Im Erscheinen.
Bölling Klaus. 2011. Der Nationalliberale. Er führte die „Welt“ durch den „Deutschen Herbst“: Wilfried Hertz-Eichenrode wird 90. Welt Online, 9. April 2011, http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13121642/Der-Nationalliberale.html. Zugriff: 16. 11. 12.
Bundesländer – Hamburg – Rebellion im Norden. Der Spiegel, Nr. 46, 14. November 1962: 76-78. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45124838.html. Zugriff: 16. 11. 12.
Deutscher Bundestag 1977a. 8. Wahlperiode, 42. Sitzung, Bonn, Donnerstag, den 15. September 1977.
Deutscher Bundestag 1977b. 8. Wahlperiode, 50. Sitzung, Bonn, Donnerstag, den 20. Oktober
1977.
Fischer Heinz-Dietrich. 1993. Zur kommunikativen Funktion des Regierungssprechers. In Public Relations. Öffentlichkeitsarbeit. Geschichte, Grundlagen, Grenzziehungen, hrsg. H.-D. Fischer, und U. G. Wahl, 95-113. Frankfurt am Main/Berlin/Bern/New York/Paris/Wien: Peter Lang.
Führer, Karl Christian. 2008. Medienmetropole Hamburg. Mediale Öffentlichkeiten 1930-1960. München/Hamburg: Dölling und Galitz.
Grunden, Timo. 2009. Politikberatung im Innenhof der Macht. Zu Einfluss und Funktion der persönlichen Berater deutscher Ministerpräsidenten. Wiesbaden: VS.
Grunenberg, Nina. 1975a. Regieren bei Suppe und trocken Brot. Die Zeit, Nr. 43, 17. Oktober 1975, http://www.zeit.de/1975/43/regieren-bei-suppe-und-trocken-brot. Zugriff: 16. 11. 12.
Grunenberg, Nina. 1975b. Ins Gelingen verliebt und in die Mitte, Die Zeit, Nr. 44, 24. Oktober 1975,http://www.zeit.de/1975/44/ins-gelingen-verliebt-und-in-die-mitte. Zugriff: 16. 11. 12.
Hallahan, Kirk, Derina Holtzhausen, Betteke van Ruler, Dejan Vercic, und Krishnamurthy Sriramesh. 2007. Defining Strategic Communication. International Journal of Strategic Communication 1(1): 3–35.
Hickethier, Knut. 1998. Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart/Weimar: Metzler.
Hoffmann-Riem, Wolfgang. 2000. Politiker in den Fesseln der Mediengesellschaft. Politische Vierteljahresschrift 41(1): 107–127.
Hofmann, Gunter. 2011. Schmidt gegen Guttenberg. Cicero Online, 6. Dezember 2011, http://www.cicero.de/schmidt-gegen-guttenberg/47503?seite = 1. Zugriff: 16. 11. 12.
Korte, Karl-Rudolf. 2010. Strategie und Regierung. Politikmanagement unter Bedingungen von Komplexität und Unsicherheit. In Strategie in der Politikwissenschaft. Konturen eines Forschungsfelds, hrsg J. Rasche, und R. Tils, 211–231. Wiesbaden: VS.
Korte, Karl-Rudolf, Hirscher, G. (Hrsg.). 2000. Darstellungspolitik oder Entscheidungspolitik. Über den Wandel von Politikstilen in westlichen Demokratien. München: Hanns-Seidel-Stiftung.
Kurbjuweit, Dirk. 2011. Paarlauf der Weltweisen. Der Spiegel, Nr. 43, 24. Oktober 2011: 26–28.
Leinemann, Jürgen. 1977. „Da kommen Sie doch nicht ran“. Der Spiegel, Nr. 35, 22. August 1977: 25-27. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40763978.html. Zugriff: 16. 11. 12.
Marcinkowski, Frank. 2001. Politische Kommunikation und politische Öffentlichkeit. Überlegungen zur Systematik einer politikwissenschaftlichen Kommunikationsforschung. In Politik der Massenmedien, hrsg F. Marcinkowski, 237–256. Köln: Halem.
Meyer-Odewald, Jens. 2011. Stammtisch-Politiker. Hamburger Abendblatt, 18. November 2011: 12.
Ronneberger, Franz. 1977. Legitimation durch Information. Düsseldorf/Wien: Econ.
Rosumek, Lars. 2007. Die Kanzler und die Medien. Acht Porträts von Adenauer bis Merkel. Frankfurt am Main: Campus.
Röttger, Ulrike, Joachim Preusse, und Jana, Schmitt. 2011. Grundlagen der Public Relations. Eine kommunikationswissenschaftliche Einführung. Wiesbaden: VS.
Rühl, Manfred. 1980. Journalismus und Gesellschaft. Bestandsaufnahme und Theorieentwurf. Mainz: Hase & Koehler.
Rupps, Martin. 2004. Troika wider Willen – Wie Brandt, Wehner und Schmidt die Republik regierten. Berlin: Propyläen.
Sarcinelli, Ulrich. 2010. Strategie und politische Kommunikation. In Strategie in der Politikwissenschaft. Konturen eines Forschungsfelds, hrsg J. Raschke, R. Tils, 267–298. Wiesbaden: VS.
Sarcinelli, Ulrich. 2011. Politische Kommunikation in Deutschland. Zur Politikvermittlung im demokratischen System (3. Aufl.). Wiesbaden: VS.
Sattar, Majid. 2011. Schmidts Geschichtsstunde. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Dezember 2011: 2.
Schmidt, Helmut. 1949. Publizität statt Geheimwissenschaft. Hamburger Echo, 6. Juli 1949.
Schmidt, Helmut. 1950a. Die Rechte des Parlaments. Hamburger Echo, 7. Januar 1950.
Schmidt, Helmut. 1950b. Der Volkshaushalt. Neuer Vorwärts, 5. Mai 1950.
Schmidt, Helmut. 1961. Verteidigung oder Vergeltung – ein deutscher Beitrag zum strategischen Problem der NATO. Stuttgart: Seewald.
Schmidt, Helmut. 1962a. Die unvermeidbare neue Strategie. Die Zeit, Nr. 33, 17. August 1962. http://www.zeit.de/1962/33/die-unvermeidbare-neue-strategie. Zugriff: 16. 11. 12.
Schmidt, Helmut. 1962b. Die unvermeidbare neue Strategie. Die Zeit, Nr. 34, 24. August 1962. http://www.zeit.de/1962/34/die-unvermeidbare-neue-strategie. Zugriff: 16. 11. 12.
Schmidt, Helmut. 1967. Rede vor der Hamburger Bürgerschaft am 15. Januar 1964 zur Einbringung des Senatsentwurfes eines neuen Pressegesetzes, das der Verfasser mit seinen Beamten erarbeitet hatte. Der Entwurf hat inzwischen Gesetzeskraft erlangt; er gilt als europäisches Musterbeispiel für ein liberales Presserecht. In Beiträge, H. Schmidt, 303-327. Stuttgart: Seewald.
Schmidt, Helmut. 1969. Strategie des Gleichgewichts: Deutsche Friedenspolitik und die Weltmächte. Stuttgart: Seewald.
Schmidt, Helmut. 1970. Deutsch sein. Der Spiegel, Nr. 33, 10. August 1970: 12–14.
Schmidt, Helmut. 1977a. Die Arbeit im Lande geht weiter. Bergedorfer Zeitung, 20. September 1977.
Schmidt, Helmut. 1977b. Gemeinsam den Kampf gegen die Terroristen führen. Bergedorfer Zeitung, 28. Oktober 1977.
Schmidt, Helmut. 1978. Plädoyer für einen fernsehfreien Tag. Ein Anstoß für mehr Miteinander in unserer Gesellschaft. Die Zeit, 26. Mai 1978. http://www.zeit.de/1978/22/Plaedoyer-fuereinen-fernsehfreien-Tag. Zugriff: 16. 11. 12.
Schmidt, Helmut. 1979a. DGB-Bundeskongreß. Ansprache vor dem 11. Ordentlichen Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes am 22. Mai 1978 in Hamburg, In Der Kurs heißt Frieden, H. Schmidt, 263-284. Düsseldorf/Wien: Econ.
Schmidt, Helmut. 1979b. Ansprache vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Gehalten am 28. September 1979 in Ulm. In Der Kurs heißt Frieden, H. Schmidt, 197-227. Düsseldorf/ Wien: Econ.
Schmidt, Helmut. 1979c. Verantwortung der Forschung für die Gesellschaft. Ansprache auf der Festveranstaltung anlässlich der Jahresversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 28. Juni 1977 im Auditorium Maximum der Universität Hamburg. In Der Kurs heißt Frieden, H. Schmidt, 173-195. Düsseldorf/Wien: Econ.
Schmidt, Helmut. 1983. Soziale Verantwortung und Moral des Forschers und Wissenschaftlers. Ansprache auf der Festversammlung der 33. Ordentlichen Hauptversammlung der MaxPlanck-Gesellschaft am 14. Mai 1982 in Bonn. In Freiheit verantworten, H. Schmidt, 309-319. Düsseldorf/Wien: Econ.
Schmidt, Helmut. 1992. Politischer Rückblick auf eine unpolitische Jugend. In Kindheit und Jugend unter Hitler, H. Schmidt, 188-254. Berlin: Siedler.
Schmidt, Helmut. 1996. Weggefährten – Erinnerungen und Reflexionen. Berlin: Siedler.
Schmidt, Helmut, Giovanni di Lorenzo. 2009. Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt. Köln: Kiepenheuer und Witsch.
Schmidt, Helmut, Peer Steinbrück. 2011. Zug um Zug. Hamburg: Hoffmann und Campe.
Schwelien, Michael. 2003. Helmut Schmidt – ein Leben für den Frieden. Hamburg: Hoffmann und Campe.
Spörer-Wagner, Doreen, und Frank Marcinkowski. 2011. Politiker in der Öffentlichkeitsfalle? Zur Medialisierung politischer Verhandlungen in nationalen Kontexten. In Politik als Beruf, hrsg M. Edinger, und W. J. Patzelt, 416–438. Wiesbaden: VS.
Soell, Hartmut. 2004. Helmut Schmidt. Bd. 1: Vernunft und Leidenschaft. München: Deutsche Verlags-Anstalt.
Soell, Hartmut. 2008. Helmut Schmidt. Bd. 2: Macht und Verantwortung. München: Deutsche Verlags-Anstalt.
Sommer, Theo. 2010. Unser Schmidt – Der Staatsmann und der Publizist. Hamburg: Hoffmann und Campe.
Steinmetz, Rüdiger. 1999. Initiativen und Durchsetzung privat-kommerziellen Rundfunks. In Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland, hrsg J. Wilke, 167–191. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
Sturm, Daniel Friedrich. 2012. Peer Steinbrück. München.
Walker, Horst O. 1982. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Eine Untersuchung zu Fragen der Organisation, Koordination und Kontrolle der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung. Frankfurt am Main: Haag und Herchen.
Wessler, Hartmut, und Michael Brüggemann. 2012. Transnationale Kommunikation. Eine Einführung. Wiesbaden: VS.
Zastrow, Volker. 1989. Ein widersprüchlicher Kanzler. Gedanken über Helmut Schmidt. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Mai 1989.
Zipfel, Astrid. 2005. Der Macher und die Medien. Helmut Schmidts politische Öffentlichkeitsarbeit. Tübingen/Stuttgart/Heidelberg: WF-Edition Journalismus.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Birkner, T. (2013). Stratege Schmidt. In: Röttger, U., Gehrau, V., Preusse, J. (eds) Strategische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00409-5_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-00409-5_7
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-00408-8
Online ISBN: 978-3-658-00409-5
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)