Zusammenfassung
Es gibt in Deutschland eine Anzahl guter Voraussetzungen, mit denen Einfluss auf die Verantwortung von Wirtschaft und Politik genommen werden kann: das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung (damit auch bei den Entscheidern) ist sehr hoch, die deutsche Wirtschaft verdient sehr viel Geld mit Umwelttechnologien und ökologisch ausgerichteten Produkten und last but not least hat sich Deutschland für das Jahrhundertprojekt „Energiewende“ entschieden. Der hohe Bildungsstand mit dem dualen Bildungssystem, die Rolle der Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung, die Stärke als Industrie- und Technologieland mit einem sehr starken Mittelstand, die Qualität des „Made in Germany“ und die Präsenz der Wirtschaft auf den Weltmärkten bieten weitere Ansatzpunkte.
Germanwatch sieht wie andere deutsche NGO was Deutschlands Rolle in der Welt angeht besondere Gestaltungsmöglichkeiten aber auch – notwendigkeiten. Mit den Akteuren der Zivilgesellschaft – nicht nur im eigenen Land – mischt sich die NGO daher immer wieder ein. Der Ansatz: „Nachhaltige Entwicklungt“ wird durch „umfassende Risikovorsorge“ ergänzt und damit auf ein mehrfaches Risiko für Unternehmen bei Nichthandeln hingewiesen. Die Forderungen und ihre Implikationen für Unternehmen werden im folgenden Beitrag erläutert. Markenartikelunternehmen stehen dabei besonders im Fokus, denn sie können hilfreiche Treiber für die notwendige Transformation sein.
Klaus Milke ist Vorsitzender von Germanwatch. Cornelia Heydenreich leitet den Bereich Unternehmensverantwortung bei der NGO. Sie bedanken sich insbesondere für wichtige Diskussionsbeiträge von Cornelia Heydenreich, Christoph Bals, Michael Windfuhr und Johanna Kusch.
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Notes
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Dies stand aber während der letzten schwarz-gelben Bundesregierung insbesondere durch die Bremspolitik der FDP an vielen Stellen infrage. Die neue Bundesregierung steht nun auf dem Prüfstand.
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Dies war insbesondere die Initiative für einen European Business Council for Sustainable Energy (e5) und die zusammen mit dem WWF induzierte Kampagne „Business for Climate – e-mission 55“.
- 3.
Vgl. „future-Standpunkt“ zum Thema Nachhaltigkeit Oktober 2013, von future e. V., einer fortschrittlichen Unternehmensplattform.
- 4.
Wobei bei BP insgesamt vermutet werden muss, dass der Anlagenbereich in keinem guten Zustand ist, es mit der „Deepwater Horizon“ also kein Einzelfall war.
- 5.
unter dem Namen „Arctic 30“ läuft dieser Kampf gegen Ölbohrungen in der Arktis mittlerweile http://www.greenpeace.de/themen/oel/nachrichten/artikel/chronologie_arctic_30/.
- 6.
Hier kümmert sich auch Germanwat6ch in besonderer Weise, aber auch die bereits erwähnte Fair Labor Association vgl. http://germanwatch.org/de/5082.
- 7.
Hier sind neben Germanwatch inzwischen sehr viele NGO aktiv (vgl. http://germanwatch.org/de/7085).
- 8.
so in der Wirtschaftswoche vom 4.10.2013 http://green.wiwo.de/naomi-klein-umweltschuetzer-sind-schlimmer-als-klimaskeptiker/.
- 9.
Vgl. den Kommentar von Germanwatch zur CSR-Kommunikation: http://germanwatch.org/presse/2011-10-25.htm.
- 10.
Das nationale CSR-Forum ist beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angesiedelt und verfolgt auch einen Multistakeholderansatz: http://www.csr-in-deutschland.de. Doch Achtung: es gibt parallel und nicht wirklich miteinander abgestimmt noch ein deutsches CSR-Forum: http://www.csrforum.eu/ koordiniert von der dokeo GmbH in Stuttgart.
- 11.
In Deutschland gibt es ein sehr aktives Deutsches Global Compact Netzwerk, das bewusst – auch in seinem Lenkungskreis mit Einbeziehung von amnesty international und Germanwatch – den Multistakeholder-Ansatz verfolgt http://www.globalcompact.de.
- 12.
Dazu erarbeitet Germanwatch zusammen mit Misereor gerade einen ausführlichen „Watch-Bericht“, bei dem die 30 DAX-Unternehmen befragt wurden.
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Der Unternehmer Michael Otto hat auch insofern neue Wege beschritten, dass er neben der Schaffung eigener zivilgesellschaftlichen Akteure mit seinen eigenen Stiftungen auch eine Unternehmensinitiative 2° ins Leben gerufen hat, mit der Unternehmer eine verantwortliche Klimaschutz- und Energiepolitik bei der Politik einfordern bzw. unterstützen wollen (vgl. http://www.stiftung2grad.de).
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http://www.econsense.de/: econsense ist ein sehr eng am BDI und am VCI angesiedelter Zusammenschluss führender global agierender Unternehmen und Organisationen der deutschen Wirtschaft zu den Themen nachhaltige Entwicklung und Corporate Social Responsibility (CSR) und versteht sich als Dialogplattform und Think Tank.
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Milke, K. (2014). Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen: Was erwartet die Zivilgesellschaft von Markenunternehmen und einer fairen und zukunftsfähigen Wirtschaft?. In: Kirchhof, AK., Nickel, O. (eds) CSR und Brand Management. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55188-8_4
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Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-642-55188-8
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