Systemische Kontrolle der Entwicklung

Zusammenfassung

Unter dem Begriff der Korrelationen werden Wechselwirkungen zusammengefasst, die der Koordinierung von Entwicklungsprozessen über die Grenzen eines Phytomers (s. Einleitung Kap. 14) hinweg dienen. Obwohl solche systemische Prozesse bereits bei relativ einfach aufgebauten Pflanzen beobachtet werden können, sind sie doch in weiter entwickelten, komplexen Pflanzen besonders auffällig. Korrelative Wechselwirkungen, die über Nährstoffkonkurrenz bzw. die gegenseitige Belieferung mit Nährstoffen hinausgehen, werden in der Regel durch Phytohormone (s. Kap. 1) vermittelt, die durch Leitbahnen des Xylems und des Phloems transportiert werden. In einigen Fällen scheinen aber auch Makromoleküle als Signalmoleküle über weite Distanzen in Pflanzen transportiert zu werden und an korrelativer Regulation beteiligt zu sein. Es gibt Hinweise darauf, dass regulatorische Proteine (z.B. Transkriptionsfaktoren, s. Abschn. 8.3) oder mRNA-Moleküle, die solche Proteine codieren, nicht nur durch Plasmodesmen von Zelle zu Zelle wandern (s. Abschn. 15.4.1), sondern in einigen Fällen sogar in Siebzellen des Phloems transportiert und damit in der ganzen Pflanze verteilt werden können.