Zusammenfassung
Seit einigen Jahren sehen sich Unternehmen einem stetig gestiegenen Wettbewerbsdruck ausgesetzt (Wiendahl et al., Handbuch Fabrikplanung. Konzept, Gestaltung und Umsetzung wandlungsfähiger Produktionsstätten, 2009). Gleichzeitig ist der logistischen Leistungsfähigkeit industrieller Unternehmen eine immer größer werdende Bedeutung zugekommen. Eine rein auf Produktmerkmale ausgerichtete Differenzierung ist somit nicht mehr ausreichend, um sich im Wettbewerb erfolgreich behaupten zu können (Wildemann, Entwicklungstrends in der Automobil- und Zulieferindustrie, 2004; Wiendahl, Erfolgsfaktor Logistikqualität. Vorgehen, Methoden und Werkzeuge zur Verbesserung der Logistikleistung, 2. Aufl., 2002). Neben Preis und Qualität sind es insbesondere die logistischen Leistungsmerkmale eines Unternehmens, die eine zentrale Einflussgröße bei der Kaufentscheidung darstellen (Schuh and Westkämper, Liefertreue im Maschinen- und Anlagenbau, 2006; N.N., Stellhebel für den Markterfolg. Branchenanalyse Maschinenbau : Internationale Produktionsstudie 2003, 2003). Unternehmen mit einer hohen logistischen Leistungsfähigkeit zeichnen sich in diesem Zusammenhang beispielsweise durch kurze Lieferzeiten oder eine hohe Liefertreue gegenüber Wettbewerbern aus (Nyhuis, Beiträge zu einer Theorie der Logistik, 2008). In der Realisierung einer hohen Logistikleistung liegt folglich eine nicht zu vernachlässigende Chance, sich optimal im Wettbewerbsumfeld zu positionieren. Nicht selten stellt die damit einhergehende Möglichkeit zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen allerdings auch eine große Herausforderung für produzierende Unternehmen dar. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die logistische Leistungsfähigkeit produzierender Unternehmen insbesondere von der Abstimmung einzelner, in Wechselbeziehung stehender Unternehmensbereiche (z. B. Beschaffung, Produktion, Distribution etc.) abhängt. Diese Wechselbeziehungen führen dazu, dass Handlungen und Aktivitäten einzelner Unternehmensbereiche neben dem gewünschten Einfluss auf die bereichsbezogenen Zielgrößen auch Auswirkungen über die Bereichs- bzw. Funktionsgrenzen hinaus besitzen. Die aus diesen vorhandenen Interdependenzen resultierenden Herausforderungen werden in vielen Fällen jedoch nicht in erforderlicher Weise in die täglichen Planungs- und Steuerungsprozesse von Unternehmen integriert. Dabei führt insbesondere das fehlende Wissen über den Einfluss eines funktionsbezogenen Handelns auf die logistischen Zielgrößen bestenfalls zu bereichsinternen Optima und wirkt sich nicht selten negativ auf die logistische Leistungsfähigkeit von Unternehmen aus.
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Notes
- 1.
Dokumentationen zu vielen Anwendungen in Schul- und auch Landeswettbewerben finden sich im Internet unter dem Suchbegriff „Ecopolicyade“.
Literatur
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Vester F (1997) Ecopolicy. It’s a cyberneticworld!; Verändern wir die Welt? Ein kybernetisches Strategiespiel von Frederic Vester zur Simulation der komplexen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zusammenhänge unserer Welt, Freiburg [Breisgau]
Wiendahl H-P (Hrsg) (2002) Erfolgsfaktor Logistikqualität. Vorgehen, Methoden und Werkzeuge zur Verbesserung der Logistikleistung. 2. Auflage. VDI-Buch. Springer, Berlin
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Nyhuis, P., Seitz, KF. (2014). Steigerung der logistischen Leistungsfähigkeit durch die Entwicklung eines kybernetischen Systemdenkens. In: Schuh, G., Stich, V. (eds) Enterprise -Integration. VDI-Buch. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41891-4_7
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