Zusammenfassung
Aufmerksamkeit ist ein systematisch wichtiges Phänomen unseres Menschseins, da es sich um ein ubiquitäres, leiblich-fundiertes, elementares, anthropologisches Faktum handelt, das nicht leicht zu fassen ist. So schreibt Bernhard Waldenfels in seiner „Phänomenologie der Aufmerksamkeit“: „Die Aufmerksamkeit gehört zu den nomadischen Begriffen, die nirgends recht seßhaft werden. Sie hat mehr von einem Syndrom als von einer Synthesis. (…) Ist Aufmerksamkeit ein Geschehen, ein Ereignis, ein Akt, eine Disposition, ein Können, eine Pflicht, ein Geschenk? Offensichtlich hat sie von allem etwas. (…) Aus der Perspektive der Aufmerksamkeit betrachtet reicht der Spannungsbogen von dem was uns auffällt und anregt, bis zur Beachtung, die wir einander schenken oder vorenthalten“ (Waldenfels 2004, S. 9).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literatur
Adler, H. (2003). Bändigung des (Un)Möglichen: Die ambivalente Beziehung zwischen Aufmerksamkeit und Aufklärung. In J. Steigerwald, & D. Watzke (Hrsg.), Reiz – Imagination – Aufmerksamkeit. Über Erregung und Steigerung von Einbildungskraft im klassischen Zeitalter (1680–1830) (S. 41–55). Würzburg: Königshausen & Neumann.
Assmann, A. (2001). Einleitung. In dies., & J. Assmann (Hrsg.), Aufmerksamkeiten. Archäologie der literarischen Kommunikation VII (S. 11–25). München: Wilhelm Fink.
Basedow, J. B. (1785/1909). Elementarwerk. Kritische Bearbeitung (der 2. Aufl. von 1785) in drei Bänden. Hrsg. von T. Fritzsch. Leipzig: Ernst Wiegand Verlagsbuchhandlung.
Bonnet, C. (1770). Abgekürzte Analyse des analytischen Versuches, welche einige Erläuterungen über die psychologischen Grundsätze des Verfassers enthält. Zürich: Orell, Geßner, Fueßli und Compagnie.
Bonnet, C. (1771). Analytischer Versuch über die Seelenkräfte. Aus dem Französischen übersetzt und mit einigen Zusätzen vermehrt von M. C. Schütz, 3 Bände. Bremen: Johann Heinrich Cramer.
Bornscheuer, L. (1986). Überlegungen zur literaturanthropologischen Relevanz des systemtheoretischen Ansatzes von Talcott Parsons. In A. Schöne (Hrsg.), Kontroversen, alte und neue. Akten des VII. Internationalen Germanisten Kongresses Göttingen 1985, Bd. 9 (S. 11–20). Tübingen: Niemeyer.
Braunschweiger, D. (1899). Die Lehre von der Aufmerksamkeit in der Psychologie des 18. Jahrhunderts. Leipzig: Haacke.
Campe, J. H. (1785/1985). Über die früheste Bildung junger Kinderseelen. Frankfurt a. M.: Ullstein.
Crary, J. (2002). Aufmerksamkeit. Wahrnehmung und moderne Kunst. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Daston, L. (2001). Eine kurze Geschichte der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. München: Carl Friedrich von Siemens Stiftung.
Hagner, M. (2003). Toward a History of Attention in Culture and Science. MLN 118/3, 670–687.
Hatfield, G. (1998). Attention in Early Scientific Psychology. In R. D. Wright (Hrsg.), Visual Attention (S. 3–25). New York: Oxford University Press.
Hegel, G. W. F. (1830/1986). Die Philosophie des Geistes. In ders., Werke in 20 Bänden, Bd. 10. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Kersting, C. (1992). Die Genese der Pädagogik im 18. Jahrhundert. Campes „Allgemeine Revision“ im Kontext der neuzeitlichen Wissenschaft. Weinheim: Dt. Studien-Verlag.
Luhmann, N. (1993). Frühneuzeitliche Anthropologie. In ders. (Hrsg.), Gesellschaftsstruktur und Semantik, Bd. 1 (S. 162–235). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Müller, H. R. (1998). Ästhesiologie der Bildung. Bildungstheoretische Rückblicke auf die Anthropologie der Sinne im 18. Jahrhundert. Würzburg: Königshausen & Neumann.
Pethes, N. (2007). Zöglinge der Natur. Der literarische Menschenversuch des 18. Jahrhunderts. Göttingen: Wallstein.
Prondczynsky, A. v. (2007). „Zerstreutheit s. Aufmerksamkeit“ Historische Rekonstruktion eines spannungsvollen Verhältnisses. Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 13, 115–137.
Salzmann, C. G. (1912). Ameisenbüchlein. Bearb. von P. Wimmers, 9. Aufl. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Schneider, K. (1968). Die Aufmerksamkeit als Problem einer anthropologischen Didaktik. Bildung und Erziehung 3, 203–219.
Thums, B. (2003a). Die schwierige Kunst der „Selbsterkenntnis – Selbstbeherrschung – Selbstbelebung“: Aufmerksamkeit als Kulturtechnik der Moderne. In B. Herrmann, & B. Thums (Hrsg.), Ästhetische Erfindung der Moderne? Perspektiven und Modelle 1750–1850 (S. 139–163). Würzburg: Königshausen & Neumann.
Thums, B. (2003b). Aufmerksamkeit. Zur Ästhetisierung eines anthropologischen Paradigmas im 18. Jahrhundert. In J. Steigerwald, & D. Watzke (Hrsg.), Reiz – Imagination – Aufmerksamkeit. Über Erregung und Steigerung von Einbildungskraft im klassischen Zeitalter (1680–1830) (S. 55–74). Würzburg: Königshausen & Neumann.
Thums, B. (2008). Aufmerksamkeit. Wahrnehmung und Selbstbegründung von Brockes bis Nietzsche. München: Wilhelm Fink.
Tomasello, M. (2003). Constructing a Language. Cambridge: Harvard University Press.
Waldenfels, B. (2004). Phänomenologie der Aufmerksamkeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Ehrenspeck-Kolasa, Y. (2015). Das Thema Aufmerksamkeit in der Pädagogik des 18. Jahrhunderts. In: Reh, S., Berdelmann, K., Dinkelaker, J. (eds) Aufmerksamkeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19381-6_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19381-6_2
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-19380-9
Online ISBN: 978-3-531-19381-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)