Zusammenfassung
Es gehört zur Geschichte der Kindheit, dass sie immer gestaltet werden muss. Wie diese Gestaltung aussieht, ist hingegen von Zeit und Raum, Normen und Machtverhältnissen oder Politik und Kultur abhängig. Dies ist der Ausgangspunkt des vorliegenden Beitrags. Es geht um die ausgewählte Rekonstruktion der Vorstellungen von Kindheit, auf die mit jeweiligen Gestaltungsmodi von Kindheit reagiert wird. Der Blick in die Geschichte der Sozialpädagogik zeigt, dass auch sie sich als ein spezifischer Gestaltungsmodus der Kindheit beschreiben ließe. Daran anschließend geht es zunächst um Kindheit in der neueren Sozialberichterstattung, hier wird auf ausgewählte Kinder- und Jugendberichte zurückgegriffen. Darüber hinaus ist in Auszügen ein einflussreicher Gestaltungsmodus, nämlich das Moratorium zu rekonstruieren. Im letzten Abschnitt geht es um einen in der neuen Kindheitssoziologie eher marginalisierten Zugang zu Kindheit, nämlich den, Kindheit als vulnerable Phase zu betrachten. Damit wird die Frage gestellt, ob die mit jeder Geburt erfolgte Anrufung der Verantwortung aufgrund der existenziellen Angewiesenheit des Kindes überführbar ist in das Konzept der Vulnerabilität in der Kindheit.
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Andresen, S. (2018). Kindheit. In: Böllert, K. (eds) Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19096-9_15
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