Zusammenfassung
Unter Beziehungsarbeit versteht man in der Praxis all jene Aktivitäten und Bemühungen, die zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines personalen Kontakts eingebracht werden. Beziehungsarbeit wird zumeist als Voraussetzung und Begleiterscheinung aller anderen Aktivitäten gesehen und ist für die offene Jugendarbeit von besonderer Bedeutung, weil sie über vergleichsweise wenig Festlegungen und Spezifizierungen verfügt und sich die Jugendhausbesucher zumeist auf dem Weg über die Kommunikation mit MitarbeiterInnen in spezielle Aktivitäten hineinfinden. Doch auch im Jugendhaus ist „Beziehungsarbeit“ kein eigenständiger Arbeitsansatz. Denn die Arbeit an Personen und Beziehungen ist nicht von der Arbeit an Inhalten und Aktivitäten zu trennen, wie der diffamierende Begriff „Kuschelpädagogik“ unterstellt. Beziehung ist kein verdinglichter Selbstzweck. Deshalb kommt es vor allem darauf an, geeignete analytische Begriffe heranzuziehen, um die Charakteristik der professionellen Beziehung herauszustellen. Erst wenn man sich über ihre Bestandteile und Bedingungsfaktoren im Klaren ist, kann man die Beziehungsarbeit in der Praxis einer Reflexion zugänglich machen.
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Literatur
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© 2013 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Schröder, A. (2013). Beziehungsarbeit. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18921-5_51
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