Zusammenfassung
Lothar Böhnisch und Richard Münchmeier haben mit ihren gemeinsamen Veröffentlichungen „Wozu Jugendarbeit?“ (1987) und „Pädagogik des Jugendraums“ (1990) in der Fachöffentlichkeit den Begriff der „sozialräumlichen Jugendarbeit“ geprägt. Ihre gesellschaftliche Analyse, der zufolge die Auflösung tradierter Normen und die Freisetzung der Jugend von vorgefügten Lebensläufen zu einem Bedeutungsverlust von Institutionen, Rollen und Normen führe und gleichzeitig eine vermehrte sozialräumliche Orientierung der Jugendlichen zur Folge habe, ist die Grundlage einer sozialräumlichen Jugendarbeit. Jugendarbeit wird selbst zum Medium der Raumaneignung, zur Ressource der „Lebensbewältigung“ von Kindern und Jugendlichen. Auf den Zusammenhang zwischen veränderten sozialräumlichen Bedingungen und jugendlichen Aneignungsformen sowie möglichen Konsequenzen für die Jugendarbeit haben aber vorher schon andere Autoren hingewiesen, selten jedoch in einem so deutlichen Bezug zur Offenen Jugendarbeit, wie bei Böhnisch und Münchmeier.
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Deinet, U., Krisch, R. (2013). Das sozialräumliche Muster in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18921-5_40
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