Abstract
Der vorliegende Beitrag besteht aus einem Grundlagenteil, der die Historie des Begriffs »Stereotype« ebenso aufarbeitet wie seine Verwurzelung in wichtigen theoretischen Traditionen. Ihm folgt ein speziell auf das Gebiet der Werbung ausgerichteter Abschnitt, der beispielhaft den Einsatz von Stereotypen im Rahmen von Überzeugungskommunikation in den Mittelpunkt stellt. Generell soll verdeutlicht werden, dass Stereotype als ein Verkehrsmittel der öffentlichen Meinung dienen und typischerweise von Verkürzungen und Zuspitzungen, letztlich der Vereinfachung komplexer oder vielfältiger Sachverhalte oder Handlungsabläufe leben. Dennoch produzieren sie auf diese Weise nicht notwendigerweise Langeweile oder Monotonie. Innerhalb der vorhandenen Muster und Skripte bleibt Raum für Variationen, die aber letztlich auf einen gemeinsamen Anker, etwas angeblich typisches, verweisen. Aber die Einzelheiten fallen dabei weniger ins Gewicht.
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Jäckel, M. (2016). Stereotype als Verkehrsmittel der Werbung. In: Siegert, G., Wirth, W., Weber, P., Lischka, J. (eds) Handbuch Werbeforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18916-1_10
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