Zusammenfassung
Schon frühzeitig war Arendt vom neuen Charakter des modernen Antisemitismus im Verhältnis zum religiös inspirierten Antijudaismus überzeugt (vgl. JW 65) und betonte die Diskontinuität und Historizität, während andere (darunter die Zionisten) den Antisemitismus für ›ewig‹ erachteten. Doch versuchte sie im Zuge ihrer Bestimmung des Totalitarismus-Begriffs genauer zu erfassen, was dabei den Kristallisationspunkt dieses neuartigen Regimes ausmachte. In diesem Sinne führte sie eine neue Unterscheidung zwischen dem modernen, vortotalitären und dem totalitären Antisemitismus ein, wobei sie den vortotalitären Antisemitismus nochmals in einen gesellschaftlichen und einen politischen Antisemitismus unterteilte.
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Literatur
Brokoff, Jürgen: Hannah Arendts Antisemitismustheorie und die Entstehung des deutschen Antisemitismus aus dem Geist romantischer Geselligkeit. In: Eva Geulen et al. (Hg.): Hannah Arendt und Giorgio Agamben. Parallelen, Perspektiven, Kontroversen. Paderborn/München 2008.
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Leibovici, M. (2022). Antisemitismus. In: Heuer, W., Rosenmüller, S. (eds) Arendt-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05837-9_70
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