Hesse, Hermann: Die Morgenlandfahrt

Zusammenfassung

Die 1932 erschienene Erzählung, in der sich bereits Elemente des Romans Das Glasperlenspiel (1943) finden, beschreibt anhand der Aufzeichnungen des fiktiven Chronisten und Violinspielers H. H. dessen angebliche Erlebnisse auf einer „Morgenlandfahrt“. Schon in den Eingangspassagen wird der spirituelle Charakter der Reise deutlich, die letztlich durch die Bezirke des Unbewussten führen soll und die den Charakter einer überzeitlichen, geistig-religiösen Mission annimmt; der Chronist spricht von einem „Zug der Gläubigen und sich Hingebenden nach dem Osten, unauflöslich und ewig, dem Licht und dem Wunder entgegen“. Als Teilnehmer der imaginären ‚Reise‘ erscheinen neben Freunden und Bekannten aus dem Kreis um Hesse auch historische Gestalten wie C. Brentano, E. T. A. Hoffmann, Novalis, Pythagoras, Laotse (Tao te king) und Zoroaster. Den Höhepunkt des phantastischen Geschehens bildet die „Bundesfeier“ auf dem schweizerischen Schloss Bremgarten, auf der neben den historischen Autoren auch die literarischen Helden ihrer Werke teilnehmen.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH