James, Henry: The Beast in the Jungle

Zusammenfassung

Diese Erzählung aus dem Jahr 1903 handelt von einer schicksalhaften Begegnung. Auf einer Gesellschaft trifft John Marcher mit May Bartram jene Frau wieder, der er als einzigem Menschen vor zehn Jahren das große Geheimnis seines Lebens anvertraut hatte: die in ihm seit frühester Jugend lebendige Vorahnung, er sei für etwas Seltsames, wahrscheinlich Schreckliches bestimmt. Diese Ahnung hat in seiner Vorstellung allmählich das Bild eines „im Gestrüpp der Monate und Jahre auf ihn lauernden Raubtieres“ angenommen, von dem er nicht zu sagen weiß, ob er es eines Tages besiegen oder ihm unterliegen wird. Überrascht stellt er fest, dass May Bartram sein Lebensgefühl immer ernst genommen und verstanden hat. Sie ist sogar bereit, mit ihm zusammen darauf zu warten, ob sich seine Vermutung bestätigen wird. Ihre Frage, ob die ihn ganz erfüllende Ahnung sich etwa auf die künftige Liebe zu einem anderen Menschen beziehen könne, verneint er mit der Erklärung, dass er bereits Liebe erfahren habe und dass sie seine innere Spannung nicht habe lösen können. Da das Vorgefühl der bevorstehenden ungeheuerlichen Gefahr Marcher davon abhält, May zu heiraten, bleibt sie lediglich Gefährtin und Mitwisserin der ‚wirklichen Wahrheit‘ über ihn, um die von nun an ihre wesentlichen Gedanken und Gespräche kreisen, als versteckte Strömung ihrer nach außen hin konventionellen, oberflächlichen Freundschaft.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH