Zusammenfassung
Die Erzählung von 1859 ist auf einem kompositionellen Parallelismus aufgebaut, bei dem die Gegenüberstellung der erzählten drei Episoden auf der Wertantinomie von Natur und Zivilisation – mit ihren ethischen, religiösen und sozialen Implikationen – fußt. Die Grundidee erläuterte der Autor in einem Brief: „Drei Wesen sind gestorben: eine Herrin (barynja), ein Bauer und ein Baum. Die Herrin ist erbärmlich und widerlich, weil sie ihr Leben lang gelogen hat und auch vor dem Tod lügt. Das Christentum, wie sie es versteht, vermag für sie die Frage von Leben und Tod nicht zu lösen. [...] Der Bauer stirbt ruhig [...]. Seine Religion ist die Natur, in der er lebte [...], ihm ist dieses Gesetz [des Geborenwerdens und Sterbens aller Kreatur] wohlbekannt, und er wandte sich von ihm nie ab, wie es die Herrin tat, sondern sah ihm direkt und einfach ins Auge. [...] Der Baum stirbt ruhig, aufrecht und schön. Schön – weil er nicht lügt, sich nicht ziert, nichts fürchtet noch bedauert.“
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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D. I. Pisarev: ‚Tri smerti‘. Rasskaz grafa L. N. T., in: Rassvet 12, 1859, 63–74.
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Wedel, E. (2020). Tolstoj, Lev Nikolaevič: Tri smerti. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_20017-1
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