Zusammenfassung
Der 1923 erschienene, in Prag spielende Roman erzählt die Geschichte des durch progressive Gliederfäulnis physisch und psychisch verstümmelten Karl Fanta. In seiner Jugend ein durchschnittliches Mitglied der höheren Gesellschaft, zwingt ihn die Krankheit, sich seiner selbst bewusst zu werden – ein Prozess, der ausschließlich von Selbstekel geprägt ist. Die ihm einzig mögliche Reaktion auf seine Krankheit ist der Wille, „aus purer Bosheit am Leben [zu] bleiben“. Mit sadistischer Bosheit demütigt er seine Frau; da er nicht begreift, dass jemand seine Gegenwart ertragen kann, und um von ihr unabhängig zu sein, erzwingt er sich einen Pfleger namens Sonntag, einen ehemaligen Schlächter.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Bibliographie
Literatur
D. Sudhoff: H. U.s Prager Roman ‚Die Verstümmelten‘. Gültigkeit und Aktualität einer Parabel, in: Franz Kafka und die Prager deutsche Literatur, Hg. H. Binder, 1988, 107–125.
C. Lehnen: Krüppel, Mörder und Psychopathen. H. U.s Roman ‚Die Verstümmelten‘, 1990.
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Živsa, I., KLL (2020). Ungar, Hermann: Die Verstümmelten. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_19448-1
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