Stein, Gertrude: Das poetologische Werk

Zusammenfassung

Gertrude Steins grundlegende poetologische Arbeiten wurden in den 1920er und 1930er Jahren verfasst und publiziert. Darin betrachtete sie ihr Werk von verschiedenen Seiten. In dem Vortrag „Portraits and Repetition“ („Porträts und Wiederholungen“) aus dem Band Lectures in America, 1935 (Was ist englische Literatur und andere Vorlesungen in Amerika, 1965, M.-A. Stiebel), spielt sie auf die Möglich- bzw. Unmöglichkeit von wiederholendem Handeln an und verweist dabei u. a. auf einen springenden Frosch, der es niemals schaffen würde, mit seinen Sprüngen die exakt identische Distanz zurückzulegen, sondern den Abstand immer um wenige Millimeter variieren müsse. Stein setzte der bloßen Wiederholung, an der sie zweifelte, das Beharren oder Insistieren entgegen, bei dem sich jedes Mal die Emphase ändert, mit der eine Handlung vollzogen oder ein Satz artikuliert wird.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH