Moholy-Nagy, László: Das kunsttheoretische Werk

Zusammenfassung

Als Lehrer des Bauhauses und als Leiter des späteren ‚New Bauhaus‘ in Chicago entwickelte Moholy-Nagy ab 1923 ein theoretisches Werk, das ein wichtiger und folgenreicher Beitrag zur modernen Ästhetik wurde. Anfang der 1920er Jahre wurde sein Denken durch die russischen und holländischen Konstruktivisten angeregt, die eine Verknüpfung von Kunst, Technik und Industrie anstrebten. Der Begriff des ‚Stijls‘ bzw. der ‚Gestaltung‘, wie er von Doesburg über die Bauhäusler bis zu El Lissitzky verwendet wurde, umfasste die verschiedensten Gebiete von der Architektur über die Reklame bis zur abstrakten Malerei. Moholy-Nagy, der 1922 das Buch neuer Künstler herausgab (zusammen mit Lajos Kassák), seine ‚Telefonbilder‘ – industriell hergestellte, d. h. auf Reproduzierbarkeit angelegte ‚Gemälde‘ – verfertigte, im selben Jahr seine ersten Fotogramme schuf und an dem erst 1930 beendeten ‚Licht-Raum-Modulator‘ zu arbeiten begann, veröffentlichte im Laufe des Jahrzehnts zwei Bücher, die als Lehrbücher für den Unterricht im Bauhaus gedacht waren und sein pädagogisches, ästhetisches und medientheoretisches Denken zusammenfassten; Malerei – Fotografie – Film (1925) und Vom Material zur Architektur (1929). Am Ende seines Lebens systematisierte er im postum erschienen Buch Vision in Motion (1947) das Lehrprogramm des ‚New Bauhaus‘.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH