Raimund, Ferdinand: Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär

Zusammenfassung

Das 1837 erschienene „Romantische Original-Zaubermärchen mit Gesang“ in drei Akten wurde am 10. November 1826 im Wiener Theater in der Leopoldstadt uraufgeführt (Musik von J. Drechsler). Mit seiner dritten Bühnendichtung entfernt sich Raimund endgültig von der gängigen Zauberspieldramaturgie der Alt-Wiener Volkskomödie (Bäuerle, Meisl, Gleich u. a.). Die Geisterwelt und die irdische Handlungsebene sind vielfältig ineinander verschränkt, Wirklichkeit und Transzendenz werden hier am Vorabend des Industriezeitalters noch einmal zu einem organischen, poetischen Weltentwurf voll ‚gemüthafter Innerlichkeit‘ verschmolzen. Den Kern des Stücks bildet die Allegorie der Zufriedenheit, Ausdruck biedermeierlicher Lebensphilosophie und Sozialutopie. Dieser Absicht entsprechen die beiden ineinandergreifenden Handlungsebenen des Stücks, dessen Exposition das Bild einer gestörten Harmonie bietet.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH