Zusammenfassung
Die ersten beiden Teile dieses 30 Gesänge umfassenden Großepos erschienen 1905 und 1907 noch anonym, der dritte Teil 1930, die endgültige Fassung 1937. Thematisiert werden die in dem historisch bedeutsamen Zeitraum von 1858 bis 1913 stattfindenden Kämpfe der Albaner um ihre nationale Selbständigkeit. Den Kern des Epos (Gesang 6–25) bilden die mit den Ereignissen von 1878/79 zusammenhängenden lokalen Begebenheiten: die Folgen des Berliner Kongresses, der zwischen Russland und der Hohen Pforte zwar Frieden stiftet, Montenegro aber den Nordwestzipfel Albaniens zubilligt, die Gründung der Liga von Prizren, in der sich die 15 Albanerfürsten ‚zum Schutz der Rechte des albanischen Volkes‘ zusammentun und die albanisch-montenegrinischen Grenzkämpfe, bei denen die Albaner die Angriffe der Montenegriner auf nordalbanisches Stammesterritorium in zahlreichen Gefechten abwehren. Die albanisch-montenegrinischen Auseinandersetzungen von 1858 sind gleichsam der Auftakt des epischen Geschehens, dessen Höhepunkte und Abschluss die fünf Jahrzehnte später liegenden Ereignisse bilden: die Jungtürkenzeit, die Balkankriege und die Londoner Konferenz von 1912/13, die Albaniens Freiheit verbrieft und besiegelt. Der eigentliche Schauplatz der Handlung ist aber das nordalbanische Hochgebirgsland, die Malcija, und aus der Sicht ihrer Bewohner, der Malcoren, wird der Ablauf der Ereignisse geschildert. Der Held des Epos ist das ganze albanische Volk in der Zeit seiner großen Taten, die mit der endgültigen Befreiung von der türkischen Herrschaft einen siegreichen Abschluss finden. Innerhalb der begrenzten Welt einer einzelnen albanischen Stammesgruppe spiegelt sich hier die gesamte albanische Nation wider, und im Ergebnis des Befreiungskampfes kommt – so betrachtet es der Franziskanerpater Fishta aus seiner christlichen Weltsicht – der Wille Gottes zum Ausdruck.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Bibliographie
Literatur
M. Lambertz: G. F. u. das albanische Heldenepos ‚Lahuta e Malcís‘, Laute des Hochlandes, 1949.
X. Aliçka: ‚Lahuta e Malcis‘ e Gjergj Fishtës, studim monografik, 2000.
A. Hetzer: „Shqipnia und Shqenia in F.s ‚Laute des Hochlandes‘“, in: Zeitschrift für Balkanologie 36, 2000, 2, 134–142.
A. Yzeiri: Lirizmi i Fishtës tek ‚Lahuta e Malcís‘, 2001.
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Haebler, C. (2020). Fishta, Gjergj: Lahuta e Malcís. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_11831-1
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