Félibien, André: Conférence de l'Académie Royale de Peinture et de Sculpture

Zusammenfassung

Im Jahre 1667 wurden auf Geheiß des französischen Kultusministers Jean-Baptiste Colbert die bereits vorher vereinzelt abgehaltenen Vorträge von Künstlern zu künstlerischen und kunsttheoretischen Fragen institutionalisiert. Die 1648 gegründete Akademie wurde beauftragt, mit Hilfe der Besprechung herausragender Kunstwerke aus der königlichen Sammlung für die Ausbildung taugliche Regeln zu entwickeln, und auch eine Kunsttheorie, wie sie bis dahin in Frankreich erst in Ansätzen existierte. Mit der Herausgabe wurde kein Künstler betraut, sondern Colberts enger Mitarbeiter, der königliche Historiograph André Félibien. Der Band mit den ersten sieben von Mai bis Dezember 1667 gehaltenen Vorträgen erschien 1668, die Druckgenehmigung wurde am 5. August 1668 erteilt. Félibien stellte den Vorträgen ein umfangreiches Vorwort voran, das für die französische Kunsttheorie von großer Bedeutung sein sollte. Auch wenn er sich immer wieder auf die Ergebnisse der Vorträge und Diskussionen bezog, entwickelte er in dem Vorwort doch seine eigenen Überlegungen zur Kunst, die sich einfügen zwischen seinen frühen Schriften zur Kunst und seinem Hauptwerk, den Entretiens sur les vies et sur les ouvrages des plus excellens peintres anciens et modernes (1666–1688).

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH