Zusammenfassung
Auf den ersten Blick scheint es sich weniger um eine philosophische als um eine politische Frage zu handeln. Politisch verstanden würde es darum gehen, was alles ins Werk gesetzt werden muss, um einen Zustand der Welt zu erreichen, der sich als gerecht charakterisieren lässt. Aus der Perspektive der Politischen Philosophie verkompliziert sich die Angelegenheit in gewisser Weise. Dort wird schon darüber gestritten, ob sich überhaupt sinnvoll von globaler Gerechtigkeit sprechen lässt. Oder anders gefasst: ob globale Gerechtigkeit eine sinnvolle Zielsetzung politischen Handelns darstellt. Das Problem ist folgendes: Wenn Gerechtigkeit in wesentlichen Teilen eine politische Angelegenheit ist, also das Gemeinwesen betrifft, stellt sich die Frage nach einem Übergang von der Ebene einzelner (National-)Staaten auf die transnationale Ebene, die in ihrer weitesten Ausdehnung den gesamten Globus umfasst. Dabei geht es um die Legitimation politischen Handelns. Gemäß der einflussreichen Position von John Rawls kann der Auftrag, für politische und soziale Gerechtigkeit zu sorgen, nur in Form eines Gesellschaftsvertrags von den Mitgliedern eines Gemeinwesens an dessen politische und soziale Institutionen erteilt werden.
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Bohlken, E. (2015). Kosmopolitik Kann es globale Gerechtigkeit geben?. In: Kaube, J., Laakmann, J. (eds) Das Lexikon der offenen Fragen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05468-5_54
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