Zusammenfassung
Betrachten wir die ästhetisch-kritischen Untersuchungen, welche in der neueren Zeit, und namentlich seit dem Auftreten Richard Wagner’s, in so mannigfaltiger Weise angeregt worden sind, und theils ein reichhaltiges Material fruchtbarer Kunstanschauungen angesammelt, theils eine erfreuliche Folge künstlerisch abgeschlossener Consequenzen schon zu Tage gefördert haben: so muß es zum mindesten merkwürdig, wenn nicht abnorm erscheinen, daß nur über einen der bedeutendsten Künstler der Gegenwart überhaupt so wenig Namhaftes, und durchaus noch nichts Umfassendes und Erschöpfendes veröffentlicht worden ist – über Hector Berlioz. – Im Gegentheil circuliren noch über ihn ungehindert eine Menge Irrthümer und Vorurtheile, welche selbst die besten unserer musikalischen Schriftsteller nachzubeten und weiter zu verbreiten sich nicht gescheut haben. – Und doch gebührt diesem Meister eine ganz selbstständige und eigenthümliche Stellung in der Kunstgeschichte unseres Jahrhunderts; doch ist sein Einfluß ein so unabweisbarer und intensiver, daß wir kaum eine andere Erklärung für seine Vernachlässigung in unseren kritischen und ästhetischen Annalen finden können, als: Unbekanntschaft mit seinen Werken. –
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von Roth, D., Roesler, U. (2020). Nr. 90 | R. [Richard] Pohl, „Hector Berlioz und seine künstlerische Stellung zur Gegenwart“, in: Anregungen 1 (1856), Nr. 3 [Mai/Juni], S. 129–140; Nr. 6 [November/Dezember], S. 251–263.. In: von Roth, D., Roesler, U. (eds) Die Neudeutsche Schule – Phänomen und Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_90
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_90
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04922-3
Online ISBN: 978-3-476-04923-0
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)