Zusammenfassung
Um einen literarischen Text der Gegenwart mit dem Begriff des Politischen in Verbindung zu bringen, ihn sogar als ›politische Literatur‹ zu bestimmen, bedarf es zunächst einer terminologischen Näherung. Denn obwohl man meinen könnte, die »Antwort immer schon zu wissen«, wird schnell deutlich, dass sich weder das Politische noch die Politik oder die politische Literatur begrifflich fassen lassen, ohne dass zahllose Gegenpositionen existieren würden, die sich teils radikal widersprechen, teils an kleinen, aber bedeutsamen Stellschrauben ansetzen, um diesen Termini eine andere Stoßrichtung zu geben. Denken wir zunächst von der politischen Theorie her: In ihrem Versuch, das Politische zeitgenössisch zu bestimmen, formulieren Ulrich Bröckling und Robert Feustel eine Beschreibung, die sich anlehnt an divergierende Positionen zum Politischen und die dennoch ein grundlegendes gemeinsames Verständnis des Politischen beinhaltet.
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Online ISBN: 978-3-476-04773-1
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