Den Grundwerten der Sozialarbeit während der COVID-19-Pandemie treu bleiben

Zusammenfassung

Die COVID-19-Pandemie hatte enorme Auswirkungen auf das Leben von Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften in aller Welt. Zwar haben wir im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Krisen überstanden, doch dieses Ereignis hat wie nie zuvor den Wunsch nach Antworten geweckt. Die COVID-19-Pandemie forderte Fachleute aus allen Disziplinen zum Handeln heraus. Während Epidemiologen forschten und Ärzte behandelten, begannen Philosophen und Existenzialisten, über die Sterblichkeit nachzudenken und nach Antworten zu suchen. Es gab auch solche, die über Politik und Unterdrückung dozierten. Während die Krankenhausbetten überfüllt waren und die Städte auf der ganzen Welt stillstanden, gehörten die Sozialarbeiter zu einer Gruppe von Menschen, die sich ebenfalls mit vielen Herausforderungen auseinandersetzen mussten; einige stellten sogar den ethischen Kodex unseres Berufs infrage. Für viele Sozialarbeiter war es das erste Mal, dass sie sich mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit und ihren persönlichen Werten auseinandersetzen und sich mit ethischen Fragen bei der Erbringung von Dienstleistungen mithilfe digitaler Technologien auseinandersetzen mussten, und es war eine Prüfung ihrer Kompetenz in dieser turbulenten Zeit. Als Sozialarbeiter ist dies Teil unserer Berufung, unseres Auftrags, zu dienen, und unserer Verantwortung, dort zu sein, wo unsere Klienten sind, sowohl emotional als auch physisch. Doch was ist mit den Risiken? Was ist mit den Ängsten? Können wir im Angesicht der Verzweiflung noch ein Gefühl der Hoffnung wecken? In diesem Kapitel werden die sechs Grundwerte unseres Berufsstands und ihre Anwendbarkeit bei einer gemeinnützigen humanitären Organisation untersucht, die während des Höhepunkts der COVID-19-Pandemie in ganz New York City psychische Gesundheits- und Unterstützungsdienste anbietet, und es wird dargelegt, warum sie heute mehr denn je benötigt werden.